Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Konzert vor allem mit Eleganz
Symphoniker spielen Debussy und Fauré
Auf einen Abend atmosphärischen und lebhaften Wohlklangs durften sich die Besucherinnen und Besucher freuen, als sie dem 2. Sinfoniekonzert der Thüringer Symphoniker am vergangenen Freitag und Samstag im Meininger Hof in Saalfeld beiwohnten. Unter der musikalischen Leitung Avner Birons und dem Sujet „Symmetrie und Eleganz“erklangen Werke von Debussy, Fauré und Grieg, die wiederum Werke von Rossini und Weber für Fagott – souverän dargeboten von Mor Biron, dem Sohn des Dirigenten – stimmungsvoll umrahmten.
Besonders mit der Petite Suite von Debussy und der Pavane für Orchester in fis-Moll op. 50 von Fauré leitete das Orchester ein lebendiges Klanggeschehen ein, in dem fein gestaltete musikalische Impulse eine sehr stimmige und tragende Dynamik entfalteten, die Freude beim Zuhören bereitete.
Während sich dieser offensive Charakter ebenso in den Stücken aus den Peer Gynt Suiten 1 und 2 von Grieg wiederfand und das Orchester sich wunderbar als Klangkörper begriff, drohte es in den langsameren Passagen in Rossinis Konzert für Fagott und Orchester und Webers Andante e Rondo Ungarese in c-Moll op. 35 ausdrucksmatt zu werden, was der Solist allerdings wett machte. Dieser kokettierte im
3. Satz von Rossinis Konzert kurz mit einem Auszug aus Beethovens
1. Sinfonie (4. Satz), und seine spielerische Manier im 2. Satz von Webers Andante e Rondo Ungarese ließ keinen Zweifel an einer Reminiszenz an den „Jungfernkranz“aus Webers Oper „Der Freischütz“. Seine Zugabe am Samstagabend, ein Ausschnitt aus der 1. Cello-Suite in G-Dur von Bach, wurde wohl der Titelgebung „Symmetrie und Eleganz“als barockes Original besonders gerecht.
Trotz der Fülle des ungewöhnlichen und interessanten Programms in Saalfeld wirkte es am Ende nicht überladen, sondern bot in Länge und Klangdarbietung einen anregenden Genuss.