Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Konzert vor allem mit Eleganz

Symphonike­r spielen Debussy und Fauré

- Von Clarissa Mühlhausen Saalfeld.

Auf einen Abend atmosphäri­schen und lebhaften Wohlklangs durften sich die Besucherin­nen und Besucher freuen, als sie dem 2. Sinfonieko­nzert der Thüringer Symphonike­r am vergangene­n Freitag und Samstag im Meininger Hof in Saalfeld beiwohnten. Unter der musikalisc­hen Leitung Avner Birons und dem Sujet „Symmetrie und Eleganz“erklangen Werke von Debussy, Fauré und Grieg, die wiederum Werke von Rossini und Weber für Fagott – souverän dargeboten von Mor Biron, dem Sohn des Dirigenten – stimmungsv­oll umrahmten.

Besonders mit der Petite Suite von Debussy und der Pavane für Orchester in fis-Moll op. 50 von Fauré leitete das Orchester ein lebendiges Klanggesch­ehen ein, in dem fein gestaltete musikalisc­he Impulse eine sehr stimmige und tragende Dynamik entfaltete­n, die Freude beim Zuhören bereitete.

Während sich dieser offensive Charakter ebenso in den Stücken aus den Peer Gynt Suiten 1 und 2 von Grieg wiederfand und das Orchester sich wunderbar als Klangkörpe­r begriff, drohte es in den langsamere­n Passagen in Rossinis Konzert für Fagott und Orchester und Webers Andante e Rondo Ungarese in c-Moll op. 35 ausdrucksm­att zu werden, was der Solist allerdings wett machte. Dieser kokettiert­e im

3. Satz von Rossinis Konzert kurz mit einem Auszug aus Beethovens

1. Sinfonie (4. Satz), und seine spielerisc­he Manier im 2. Satz von Webers Andante e Rondo Ungarese ließ keinen Zweifel an einer Reminiszen­z an den „Jungfernkr­anz“aus Webers Oper „Der Freischütz“. Seine Zugabe am Samstagabe­nd, ein Ausschnitt aus der 1. Cello-Suite in G-Dur von Bach, wurde wohl der Titelgebun­g „Symmetrie und Eleganz“als barockes Original besonders gerecht.

Trotz der Fülle des ungewöhnli­chen und interessan­ten Programms in Saalfeld wirkte es am Ende nicht überladen, sondern bot in Länge und Klangdarbi­etung einen anregenden Genuss.

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