Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Alles auf Anfang

Beim FC Rot-Weiß sind die ersten Spieler zurück im Training. Ob Erfurt am Samstag in Arnstadt antreten kann, ist noch offen

- Von Axel Lukacsek Erfurt.

In kleiner Gruppe hat am Montagnach­mittag beim FußballObe­rligisten FC RotWeiß Erfurt der Trainingsb­etrieb wieder begonnen. Nach den positiven Coronafäll­en dürfen die Spieler aber erst wieder in die Übungseinh­eiten einsteigen, wenn nach einem medizinisc­hen Test die Ärzte dafür die Freigabe erteilt haben.

„Wir tragen eine Verantwort­ung, deshalb geht die Gesundheit vor. Wir werden mit leichtem Training beginnen. Selbst wenn jemand keine Symptome gezeigt hat, ist man direkt nach der Quarantäne nicht voll belastbar“, sagte Trainer Fabian Gerber. Nach und nach werden in dieser Woche immer mehr Spieler auf dem Rasen zurückerwa­rtet. Weil die vom jeweils zuständige­n Gesundheit­samt verhängte Isolation bis zu 14 Tage dauert, endet jene Maßnahme für einige Akteure erst am Donnerstag. „Aus heutiger Sicht ist noch nicht abzusehen, ob wir am Wochenende spielen können“, sagte Gerber mit Blick auf das am Samstag geplante Punktspiel beim SV 09 Arnstadt.

Als trauriger Höhepunkt des Erfurter Corona-Einschlags musste der FC Rot-Weiß nun am vergangene­n Wochenende tatenlos zusehen, wie Verfolger VFC Plauen vorerst die Oberliga-Tabellenfü­hrung übernommen hat. Deren Trainer Robert Fischer, einst selbst bei RWE aktiv, sprach von einer Momentaufn­ahme und davon, dass das Tableau ohnehin verschoben sei.

Dessen Erfurter Kollege sorgt sich weniger um jenen Zwischenst­and. Ihn ärgert vielmehr das RotWeiß-Motto in diesen Tagen: Alles auf Anfang. „Nach dieser Zwangspaus­e fangen wir praktisch bei null an. All das, was wir uns über Wochen und Monate erarbeitet haben, müssen wir nun wieder vorsichtig aufbauen. Wenn wir unter diesen Umständen demnächst Punkte liegen lassen, wäre das ganz bitter.“

Weil er selbst schon seit längerer Zeit geimpft ist und auch nicht negativ getestet wurde, musste Gerber nicht in Quarantäne. Was es bedeutet, für zwei Wochen in den eigenen vier Wänden zwischen Küche, Sofa und Bett zu rotieren, erlebte er dennoch zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 als Co-Trainer beim 1. FC Nürnberg. Nach einem positiven Fall im Zweitliga-Aufgebot musste gleich der ganze Kader in Isolation: „Das war nicht schön und man wünscht es keinem.“

In Erfurt wurden nun jedoch gleich mehrere Spieler positiv getestet, einige zeigten Symptome. Insofern ist es auch für Gerber eine neue Situation, zumal bei allen sportliche­n Zielen der behutsame Aufbau an erster Stelle steht: „Wir wollen nicht, dass jemand an einer Herzmuskel­entzündung erkrankt.“

 ?? FOTO: FRANK STEINHORST ?? Erfurts Trainer Fabian Gerber muss die Form der Spieler nach der CoronaZwan­gspause behutsam erst wieder aufbauen.
FOTO: FRANK STEINHORST Erfurts Trainer Fabian Gerber muss die Form der Spieler nach der CoronaZwan­gspause behutsam erst wieder aufbauen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany