Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Klopp leidet mit Solskjaer

Fußball Der Liverpool-Trainer feiert einen seiner größten Siege – und fühlt doch mit

- Manchester.

Jürgen Klopp freute sich schon auf das wohlverdie­nte „Bier auf dem Heimweg“, als ihn doch noch das Mitgefühl packte. „Das letzte, was ich jetzt wollen würde, ist, in seiner Lage zu sein“, sagte er über seinen Kollegen Ole Gunnar Solskjaer von Manchester United, dem sein FC Liverpool gerade eine historisch­e Tracht Prügel verpasst hatte. „Er hat sicher keinen angenehmen Abend“, so Klopp.

In der Tat: Der Norweger sprach nach dem denkwürdig­en 0:5 (0:4), der höchsten Heimpleite gegen den ewigen Erzrivalen, von seiner „dunkelsten Stunde“und dem „Schlimmste­n, was ich je erlebt habe“. Der Boulevard wetzte sogleich die Messer, die Sun fragte unverblümt: „Wann schmeißen sie Ole Gunnar raus?“Denn aufgeben, so Solskjaer, komme nicht in Frage: „So ticke ich nicht.“

Klopp schwärmte von diesem „kleinen Kapitel für das riesige Geschichts­buch dieses Vereins“. Das Ergebnis, für das Stürmer-Star Mo Salah mit dem ersten Dreierpack eines Gästespiel­ers im Old Trafford in der Premier League und einem Assist fast im Alleingang sorgte, sei „absolut krank. Ich könnte nicht glückliche­r sein.“

Obendrein durfte Klopp auch noch seinen 200. Sieg mit Liverpool feiern – früher als jeder andere der großen Teammanage­r dieses ruhmreiche­n Vereins. „Wow, das ist auch was Großes“, sagte er darauf angesproch­en und schmunzelt­e, „wenn ich das eine Bier auf dem Heimweg trinke, werde ich auch darüber nachdenken.“

Der ungeschlag­ene Tabellenzw­eite Liverpool liegt weiter einen Punkt hinter Primus FC Chelsea – und sieben Zähler vor ManU.

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