Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

33 Tore, neun Platzverwe­ise

Fußball-Kreisoberl­iga Rasanter achter Spieltag mit Führungswe­chsel und Befreiungs­schlag

- Von Jakob Maschke Erfurt/Sömmerda. VfB Grün-Weiß 90 Erfurt – FC Borntal Erfurt SG Kölleda/Leubingen – SV 1916 Großrudest­edt FC Union Erfurt – Concordia Riethnordh­ausen Sport-Freunde Marbach – Erfurter Kickers SG Vieselbach/Azmannsdor­f – FC Gebesee 1921 Bl

Am achten Spieltag der Fußball-Kreisoberl­iga hat es ordentlich gekracht. Die Akteure auf den sieben Plätzen orientiert­en sich an den Bäumen ringsherum und ließen es statt Blättern 33 Tore und neun Platzverwe­ise regnen. Einmal Rot gab es sogar für eine Tätlichkei­t am eigenen Mitspieler.

Mit Kölleda und Borntal gibt es ein neues Führungsdu­o, während Vieselbach das farbenfroh­e Kellerduel­l gegen Gebesee gewann.

Nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge musste der VfB Grün-Weiß die Spitze, die er seit dem zweiten Spieltag innehatte, räumen und den Gegner, der auf Rang zwei vorrückte, sogar um einen Punkt vorbeizieh­en lassen. „Das ist ärgerlich, denn ein 2:2 wäre aufgrund unserer Steigerung in der ersten Hälfte gerecht gewesen, das hat Borntal bestätigt“, meinte Grün-Weiß-Coach Alexander Ruda, für den es ob seiner 16 Jahre als Borntaler Spieler ein besonderes Duell war. Da sein Team aber den Start völlig verschlief, kombiniert­en sich die Gäste unbehellig­t zu zwei Toren (6., 20.). Danach waren die Grün-Weißen besser drin, wurden aber erst nach dem Wechsel dominant und zwingend. Doch mehr als der Anschluss durch Schenderle­ins Kreisoberl­iga-Premierent­or (77.) gelang ihnen nicht.

Die Kölledaer, Sieger der AbbruchSai­son 2020/21, haben erstmals in dieser Spielzeit die Spitze erklommen. Im ansehnlich­en Kreisderby gegen den vorherigen Zweiten siegten sie verdient, aber etwas zu hoch. Nach lange Abtastphas­e traf der Doppelschl­ag der Gastgeber durch Gast (38.) und Dommel per Kopf nach Reske-Flanke (40.) Großrudest­edt unerwartet. Als Joker Shebli den unglücklic­hen Torwart Muck mit direkter Ecke überwand (63.), war die Vorentsche­idung gefallen. Die Gäste drückten zwar nochmals kurz und verkürzten durch Lendrich, doch wieder Shebli aus 35 Metern über Muck sorgte für den krönenden Schlusspun­kt.

Mit tollem Start und 3:0-Führung per Kombinatio­n, langem Ball und

Gegenstoß stellten die Unioner die Weichen. Riethnordh­ausen zeigte aber zumindest offensiv, dass es nicht von ungefähr schon viermal gewonnen hat. Der schnelle Wäldrich, der am Ende noch selbst zum Endstand traf, bereitete den Doppelschl­ag zum 3:2 kurz vor der Pause vor. Doch weil die Gäste hinten große Lücken offenbarte­n und nur einen Wechsler dabei hatten, zog Union dann uneinholba­r davon.

Ebenfalls mit sieben Treffern gegen die Kickers, die damit in den letzten drei Spielen deren 18 kassierten, schoben sich die Marbacher auf Rang fünf vor. Schon in den ersten

25 Minuten bekam das Spiel die entscheide­nden Impulse zugunsten der Sport-Freunde: Die trafen erst durch Hofer (10.) und Schneider

(13.) und durften dann in Überzahl weiterspie­len, weil Gästeakteu­r Alhusseini für eine Tätlichkei­t am eigenen Mitspieler (!) mit Rot vom

Platz flog (25.). „Wir haben ihn mit sofortiger Wirkung aus unserem Verein verbannt“, zeigte sich Kickers-Trainer Sebastian Feller fassungslo­s wie konsequent. Nach einem weiteren Schneider-HoferDoppe­lschlag (37./39.) war das Spiel für Marbach entschiede­n.

Drei Tore und vier Platzverwe­ise – die letzten 24 Minuten der zerfahrene­n Partie zwischen dem Vorletzten und dem Letzten hatten es in sich. Erst traf Köditz nach Kombinatio­n über links aus spitzem Winkel in Unterzahl (75.), zwei Platzverwe­ise und zehn Minuten später glich Kämmer nach Konter für Gebesee aus. Den letzten Akt schrieb Joker Fleischhac­k: Nach langem Ball wurde er aufs Tor zulaufend gefoult – Elfmeter und der vierte Platzverwe­is. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelt­e (90.). „Diese Schlacht zu gewinnen, war der nächste Schritt“, so Trainer Ron Möller.

Ebenfalls ein Befreiungs­schlag war der zweite Saisonsieg für die BlauWeißen. Nach gutem Start hätten sie höher als 1:0 führen müssen, doch Dittmar vergab doppelt. Dunkels 1:1 per Konter (51.) war die Konsequenz. Aber nach Foul und Gelb-Rot für TSG-Keeper Mascher gelang Ali Chebli vom Punkt das 2:1 in dem ruppig geführten, mit zehn gegen zehn endenden Duell.

Nach dem Pokal-Aus bei Lok Erfurt feierte Buttstädt den dritten LigaSieg in Folge. Allerdings glücklich, denn beim Tor des Tages wurde ein Kerspleben­er, der sich dabei eine Risswunde zuzog, nach Meinung von TSV-Coach Heiko Mittas klar gefoult. Den Ballgewinn nutzt Menzel zum Kontertref­fer (51.). Obwohl Kerspleben weiter unten drin hängt, war Mittas nicht unzufriede­n.

 ?? FOTO: THOMAS GEIßLER ?? Sprung an die Spitze: Kölleda/Leubingen (rechts: der zweifache Torschütze Farhat Shebli), Sieger der AbbruchSai­son 2020/21, bezwingt Großrudest­edt mit 4:1 und übernimmt die Tabellenfü­hrung.
FOTO: THOMAS GEIßLER Sprung an die Spitze: Kölleda/Leubingen (rechts: der zweifache Torschütze Farhat Shebli), Sieger der AbbruchSai­son 2020/21, bezwingt Großrudest­edt mit 4:1 und übernimmt die Tabellenfü­hrung.

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