Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
33 Tore, neun Platzverweise
Fußball-Kreisoberliga Rasanter achter Spieltag mit Führungswechsel und Befreiungsschlag
Am achten Spieltag der Fußball-Kreisoberliga hat es ordentlich gekracht. Die Akteure auf den sieben Plätzen orientierten sich an den Bäumen ringsherum und ließen es statt Blättern 33 Tore und neun Platzverweise regnen. Einmal Rot gab es sogar für eine Tätlichkeit am eigenen Mitspieler.
Mit Kölleda und Borntal gibt es ein neues Führungsduo, während Vieselbach das farbenfrohe Kellerduell gegen Gebesee gewann.
Nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge musste der VfB Grün-Weiß die Spitze, die er seit dem zweiten Spieltag innehatte, räumen und den Gegner, der auf Rang zwei vorrückte, sogar um einen Punkt vorbeiziehen lassen. „Das ist ärgerlich, denn ein 2:2 wäre aufgrund unserer Steigerung in der ersten Hälfte gerecht gewesen, das hat Borntal bestätigt“, meinte Grün-Weiß-Coach Alexander Ruda, für den es ob seiner 16 Jahre als Borntaler Spieler ein besonderes Duell war. Da sein Team aber den Start völlig verschlief, kombinierten sich die Gäste unbehelligt zu zwei Toren (6., 20.). Danach waren die Grün-Weißen besser drin, wurden aber erst nach dem Wechsel dominant und zwingend. Doch mehr als der Anschluss durch Schenderleins Kreisoberliga-Premierentor (77.) gelang ihnen nicht.
Die Kölledaer, Sieger der AbbruchSaison 2020/21, haben erstmals in dieser Spielzeit die Spitze erklommen. Im ansehnlichen Kreisderby gegen den vorherigen Zweiten siegten sie verdient, aber etwas zu hoch. Nach lange Abtastphase traf der Doppelschlag der Gastgeber durch Gast (38.) und Dommel per Kopf nach Reske-Flanke (40.) Großrudestedt unerwartet. Als Joker Shebli den unglücklichen Torwart Muck mit direkter Ecke überwand (63.), war die Vorentscheidung gefallen. Die Gäste drückten zwar nochmals kurz und verkürzten durch Lendrich, doch wieder Shebli aus 35 Metern über Muck sorgte für den krönenden Schlusspunkt.
Mit tollem Start und 3:0-Führung per Kombination, langem Ball und
Gegenstoß stellten die Unioner die Weichen. Riethnordhausen zeigte aber zumindest offensiv, dass es nicht von ungefähr schon viermal gewonnen hat. Der schnelle Wäldrich, der am Ende noch selbst zum Endstand traf, bereitete den Doppelschlag zum 3:2 kurz vor der Pause vor. Doch weil die Gäste hinten große Lücken offenbarten und nur einen Wechsler dabei hatten, zog Union dann uneinholbar davon.
Ebenfalls mit sieben Treffern gegen die Kickers, die damit in den letzten drei Spielen deren 18 kassierten, schoben sich die Marbacher auf Rang fünf vor. Schon in den ersten
25 Minuten bekam das Spiel die entscheidenden Impulse zugunsten der Sport-Freunde: Die trafen erst durch Hofer (10.) und Schneider
(13.) und durften dann in Überzahl weiterspielen, weil Gästeakteur Alhusseini für eine Tätlichkeit am eigenen Mitspieler (!) mit Rot vom
Platz flog (25.). „Wir haben ihn mit sofortiger Wirkung aus unserem Verein verbannt“, zeigte sich Kickers-Trainer Sebastian Feller fassungslos wie konsequent. Nach einem weiteren Schneider-HoferDoppelschlag (37./39.) war das Spiel für Marbach entschieden.
Drei Tore und vier Platzverweise – die letzten 24 Minuten der zerfahrenen Partie zwischen dem Vorletzten und dem Letzten hatten es in sich. Erst traf Köditz nach Kombination über links aus spitzem Winkel in Unterzahl (75.), zwei Platzverweise und zehn Minuten später glich Kämmer nach Konter für Gebesee aus. Den letzten Akt schrieb Joker Fleischhack: Nach langem Ball wurde er aufs Tor zulaufend gefoult – Elfmeter und der vierte Platzverweis. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte (90.). „Diese Schlacht zu gewinnen, war der nächste Schritt“, so Trainer Ron Möller.
Ebenfalls ein Befreiungsschlag war der zweite Saisonsieg für die BlauWeißen. Nach gutem Start hätten sie höher als 1:0 führen müssen, doch Dittmar vergab doppelt. Dunkels 1:1 per Konter (51.) war die Konsequenz. Aber nach Foul und Gelb-Rot für TSG-Keeper Mascher gelang Ali Chebli vom Punkt das 2:1 in dem ruppig geführten, mit zehn gegen zehn endenden Duell.
Nach dem Pokal-Aus bei Lok Erfurt feierte Buttstädt den dritten LigaSieg in Folge. Allerdings glücklich, denn beim Tor des Tages wurde ein Kersplebener, der sich dabei eine Risswunde zuzog, nach Meinung von TSV-Coach Heiko Mittas klar gefoult. Den Ballgewinn nutzt Menzel zum Kontertreffer (51.). Obwohl Kerspleben weiter unten drin hängt, war Mittas nicht unzufrieden.