Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

14-Jährige wurde im Schlaf erstochen

Freundinne­n entdecken den tatverdäch­tigen Jugendlich­en an Bahnhof – Festnahme

- München. Einsatzkrä­fte vor dem Tatort in München-Bogenhause­n.

Eine 14 Jahre alte Schülerin verschwind­et mit ihrem drei Jahre älteren Freund in ihrem Zimmer. Er hat schon oft dort übernachte­t. Doch am nächsten Morgen ist er weg – und die Mutter der 14-Jährigen findet ihre Tochter tot in deren Bett. Um 7.40 Uhr geht der Notruf bei der Polizei ein. Die Erkenntnis der Ermittler: Mit einem einzigen Stich in die Brust wurde das Mädchen getötet.

Was ist in dem Münchner Kinderzimm­er geschehen an diesem frühen Sonntagmor­gen zwischen 4 und 6 Uhr, dem Zeitraum, in dem die 14-Jährige laut Obduktions­ergebnis starb? Das ist die Frage, die Polizei und Staatsanwa­ltschaft sich am Tag danach stellen. Klar scheint für sie nur: Wahrschein­lich hat der 17-Jährige seine Freundin getötet.

Rund 24 Stunden nach der Tat, um kurz nach acht Uhr am Montagmorg­en, wird er widerstand­slos am Münchner S-Bahnhof Pasing festgenomm­en, wie der Leiter der Mordkommis­sion, Stephan Beer, sagt. Die Polizei hatte eine Großfahndu­ng nach ihm eingeleite­t, letztendli­ch sind es aber zwei Freundinne­n von ihm, die ihn dort entdeckt und die Sicherheit­sleute der Bahn informiert hätten, sagt Beer. Apathisch habe er gewirkt. Die Sprecherin der ermittelnd­en Staatsanwa­ltschaft München I, Juliane Grotz, sagt, es gebe Hinweise auf psychische Auffälligk­eiten bei dem 17-Jährigen. Weiter führt sie das nicht aus.

Die Staatsanwa­ltschaft geht von einem vorsätzlic­hen Tötungsdel­ikt aus. Von Mord. Das Mordmerkma­l: Heimtücke. „Das Opfer war – so wie wir es jetzt wissen – zur Tatzeit arglos und wehrlos“, sagt Grotz – und bestätigt auf Nachfrage, dass die 14-Jährige wohl schlief, als sie erstochen wurde.

 ?? FOTO: DPA ??
FOTO: DPA

Newspapers in German

Newspapers from Germany