Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Mit Stickern zum Erfolg
Ein bisschen fühle ich dieser Tage wie beim ersten Discobesuch – etwas nervös steht man in der Reihe, hält den Ausweis in der Hand und wartet auf Einlass. Und obwohl man weiß, dass man ganz legal in den Klub darf, schwingt der Gedanke „Was, wenn doch etwas nicht stimmt?“mit. Nur dass der Ausweis mittlerweile durch den Impfpass ersetzt wurde. Und dass es – zumindest bei mir – nicht mehr am Alter oder der Tagesform meines Gesichts liegt, ob ich eingelassen werde.
Ähnlich türsteherhaft aber deutlich freundlicher stehen nun die Kellner am Tresen und fordern den nötigen 3G-Nachweis, bevor sie den Weg ins Innere freigeben. Aus Angst, mein gelbes Heftchen zu verlieren, bin ich schon früh mit der digitalen Bestätigung unterwegs. Bisher ging alles glatt. Aber die Kontrollen sind strenger geworden.
Betroffen war allerdings nicht ich, sondern zwei Freunde. Der erste hatte wochenlang seine Tetanusimpfung hingezeigt und kam damit durch, bis ihm jüngst zum ersten Mal gesagt wurde, dass der Nachweis zwei Seiten weiter hinten zu finden ist. Einem anderen Freund ging es ähnlich. Da war der hingezeigte Impf-Sticker sogar von 2005. Aber auch hier zeigten sich die Sticker nach kurzem Blättern weiter hinten. Puh! Da lob ich mir meine digitale Variante – da gibt es erstmal keine Verwechselungen.