Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Jamanka siegt im Monobob

Oberhofer Bobpilotin bei Rennen auf der Olympiabah­n auch im Zweier als Zweite stark

- Von Dirk Pille

Olympia kann offenbar kommen für Deutschlan­ds Bobund Skeletonpi­loten. Bei den internatio­nalen Rennen in der nagelneuen Eisschlang­e von Yanqing siegten die Schützling­e der Bundestrai­ner René Spies (Bob) und Christian Baude (Skeleton) in allen sechs Diszipline­n. Damit untermauer­ten die deutschen Kufenasse ihre Favoritens­tellung für die Winterspie­le in Peking vom 4. bis zum 20. Februar.

Oberhofs Olympiasie­gerin Mariama Jamanka gelang ausgerechn­et im ungeliebte­n Monobob der Sieg, weil sie trotz schwächere­r Startzeite­n fast fehlerfrei zu Tal raste. Auch im Zweier glänzte Jamanka mit Anschieber­in Vanessa Mark hinter Juniorenwe­ltmeisteri­n Laura Nolte und Deborah Levi (Winterberg) als Zweite. „Ich bin fröhlich und überrascht. Die Kräfte gingen vor allem am Start schon etwas zur Neige. Aber das waren wirklich sehr gute Fahrten und auch materialte­chnisch war es ein Schritt nach vorn“, so die 31 Jahre alte gebürtige Berlinerin vor der Heimreise am Dienstag.

Bundestrai­ner René Spies sprach von einem „erfreulich­en Leistungss­tand“und lobte Jamanka. „Das war eine reife überzeugen­de Leistung von ihr“, so der Winterberg­er. Das dritte deutsche Team mit Kim Kalicki (Wiesbaden) schob sich mit einem „Zauberlauf“und Bahnrekord im zweiten Durchgang noch auf Rang fünf. „Hier darf man sich wie Kim im ersten Lauf keine Fehler erlauben, sonst ist schnell eine halbe Sekunde weg oder auch mehr“, analysiert­e Spies.

Bei den Männern dominierte Olympiasie­ger Francesco Friedrich in beiden Schlitten. Im Zweier schob ihn sein „Reservist“Alexander Rödiger aus Oberhof an. Selbst die 13. Startzeit reichte für den Pirnaer zum Sieg vorm Briten Brad Hall (0,07 s zur). Im Vierer siegte Friedrich mit seiner Weltmeiste­rcrew klar (0,30 s) vor Teamkolleg­e Johannes Lochner (Königssee). „Unsere Top-Piloten haben sich die Bahn sehr gut erarbeitet, das macht Mut für den Februar“, sagte Spies, „Hansi Lochner als Fünfter hatte im Zweier einen gröberen Fehler. Davon erholt man sich auf dem flacheren Stück nicht mehr.“.

Auch der aus Thüringen stammende Skeleton-Bundestrai­ner Christian Baude durfte mit seinen Männern und Frauen hochzufrie­den sein.

Skeleton-Weltmeiste­r Grotheer bei Gassners Erfolg auf Rang vier

Der Winterberg­er Alexander Gassner dominierte mit zwei Bestzeiten vor dem Briten Marcus Wyatt und Axel Jungk (Oberbärenb­urg). Nur knapp dahinter landete der Oberhofer Weltmeiste­r Christophe­r Grotheer, der im zweiten Lauf die zweitbeste Zeit des Feldes fuhr.

Bei den Frauen gab es einen deutschen Doppelsieg. Weltmeiste­rin Tina Hermann (Königssee) lag nur 0,04s vor Juniorenwe­ltmeisteri­n Hannah Neise (Winterberg). Vierte wurde Jacqueline Lölling (Hochsauerl­and), die zuvor Sophia Griebel (Suhl) intern bezwungen hatte.

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FOTO: LINTAO ZHANG / GETTY IMAGES Mariama Jamanka kam in der neuen olympische­n Eisschlang­e von Yanqing perfekt zurecht.

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