Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Denkwürdiges Derby
Handball Eisenach unterliegt nach frühzeitiger roter Karte gegen Fynn Hangstein und etlichen Zeitstrafen beim TV Hüttenberg mit 28:30
Dieser hessisch-thüringische Nachbarschaftsvergleich wird noch lange im Eisenacher Lager haften bleiben, hatten die Thüringer im Sportzentrum Hüttenberg nicht nur die Mannschaft der Gastgeber als Gegner. Am Ende stand eine 28:30 (13:16)-Niederlage.
Die erste Halbzeit hatte drei bemerkenswerte Szenen aus Eisenacher Sicht. Wöhler versenkte in der 11. Minute zum 5:5 und egalisierte damit den vereinsinternen Torerekord von Titel Raduta (1187 Tore). Mit seinem Treffer zum 8:8 (15.) überholte er den Rumänen.
Misha Kaufmann versuchte im ersten Abschnitt mit personellen Wechseln im Angriff und in der Abwehr Sicherheit in die Reihen zu bekommen. Doch die Abwehr in einer 5:1-Formation einschließlich der Torhüter fand nicht zur gewünschten Kompaktheit. Die Gastgeber trafen von allen Positionen, Weber netzte zum 11:9 (19.) ein. Nach einer Parade des in den Kasten zurückgekehrten Jepsen zirkelte Dicker das Leder aus der eigenen Hälfte zum 13:13-Ausgleich in den Hüttenberger Kasten. Kulminationspunkt dann die 28. Spielminute. Nach Regelwidrigkeit an Walz schritt Hangstein zur Siebenmeterlinie. Seinen Ball in Schulterhöhe wehrte Hüttenbergs Keeper Plaue ab. Dieser signalisierte den Referees Thomas Hörath und Timo Hofmann einen Kopftreffer. Zum Entsetzen der Eisenacher und zugleich ungläubiger Gesichter der einheimischen Zuschauer zeigten die Unparteiischen dem Eisenacher Rückraumspieler die Rote Karte. Kurz darauf musste auch noch Dicker mit Zeitstrafe auf die Bank. Reichl traf zum 16:13-Pausenstand.
Kurz nach Wiederanpfiff standen gar nur noch drei Eisenacher nach Zeitstrafen auf dem Parkett. Die Gastgeber nutzten dies zum 21:17
(38.). Obwohl mehrfach gedemütigt, bewiesen die Wartburgstädter vorbildliche Moral. Beim 21:20
(40.) durch Potisk waren die Eisenacher wieder dran. Hüttenbergs Kapitän
Mappes spielte seine individuellen Qualitäten aus, traf zum 23:20
(42.). Obwohl erneut in Unterzahl markierten Ulshöfer und Wöhler den neuerlichen Anschlusstreffer
24:23 (47.). Saul traf sogar zum
24:24 (48.). Die Spannung war nicht mehr zu überbieten. Der Eisenacher Rückraum machte richtig Dampf. Jepsen von ThSV steigerte sich von Minute zu Minute.
Beim 27:27 waren die Eisenacher drauf und dran, in Führung zu gehen, doch die Spielleiter verhängten gegen Ulshöfer eine weitere Zeitstrafe (56.). Mappes und Schwarz versenkten zum 29:27
(58.). Mehr als der Anschlusstreffer durch Tokic gelang den Wartburgstädtern nicht.