Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
SUV-Fahrer entschuldigt sich vor Gericht
Bei Unfall in Berlin starben vier Menschen
Gut zwei Jahre nach dem Tod von vier Fußgängern bei einem Unfall in der Berliner Innenstadt hat der Fahrer sein Bedauern ausgedrückt. Er wolle den Angehörigen sein tiefstes Beileid aussprechen, erklärte der 44-Jährige zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Berlin. „Es ist ein schreckliches, ganz grauenhaftes Unglück“, sagte der Angeklagte. Er sei zutiefst verzweifelt über das „unermessliche Leid, das mein Unfall verursacht hat“. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Diplom-Kaufmann fahrlässige Tötung und fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs vor. Der SUV des Mannes hatte eine Ampel gerammt, sich mehrfach überschlagen und dabei Fußgänger auf dem Gehweg erfasst. Vier Menschen starben – darunter ein dreijähriger Junge.
Der Fall hatte seinerzeit für großes Aufsehen gesorgt. Auch zum Prozessauftakt herrschte großer Andrang. Neun Hinterbliebene sind als Nebenkläger in dem Verfahren zugelassen. Das Gericht plant zunächst 20 Prozesstage bis Anfang Februar 2022. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hätte der Angeklagte wegen einer Epilepsie und einer Gehirnoperation, die erst etwa einen Monat zurücklag, nicht am Steuer des schweren Wagens sitzen dürfen.