Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Mohring drängt zurück an die Spitze
Ex-Landeschef will wieder Thüringer CDU führen
Der frühere CDU-Landesund Fraktionschef Mike Mohring will an die Thüringer Parteispitze zurückzukehren. „Ich höre aus der Partei den lauten Ruf nach Gemeinsamkeit“, sagte er dieser Zeitung. „Wenn dies heißt, dass ich mich in sichtbare Verantwortung stellen soll, dann helfe ich dabei gern mit, um Fraktionschef Mario Voigt bei seiner Spitzenkandidatur für eine erfolgreiche Landtagswahl 2024 zu unterstützen.“
Es gehe darum, dass „die besten Leute, die im Land für die CDU präsent“seien, miteinander zusammenarbeiteten. Alle sollten über ihren Schatten springen.
CDU-Landeschef Christian Hirte wies den Vorstoß zurück. „Ich erwarte, dass sich jeder in seiner Aufgabe für unseren gemeinsamen Erfolg einbringt“, sagte er. Seine Stellvertreterin Beate Meißner erklärte: „Ich rate Mike Mohring, nicht zu kandidieren und seinen Frieden mit der Vergangenheit zu machen. Er hatte seine Zeit als Landeschef.“Voigt verwies darauf, dass er sich klar für Hirte ausgesprochen habe.
Unterstützung bekam Mohring aus der Mittelstandsvereinigung der Union. „Wir müssen mit Mohring und Voigt an der Spitze die Lager zueinanderbringen“, sagte Landeschef Steffen Peschke. Die Landesvize der Jungen Union, Lilly Krahner, forderte „einen Kompromiss zwischen den Lagern, um die Spaltung zu überwinden“. Die Unzufriedenheit nehme zu. „Für die Einheit der Partei ist es notwendig, Mike Mohring einzubinden, anstatt ihn im Landtag auf das Übelste zu isolieren“, erklärte der Hildburghäuser JU-Kreischef Erik Beiersdorfer. Der Ex-Vorsitzende sollte ins Amt zurück, aber nicht mit einer Kampfkandidatur, sagte er.
Der Saalfeld-Rudolstädter CDUKreischef Steffen Kania glaubt, „dass wir auf keine klugen Köpfe verzichten können“. Die Neuwahl des Thüringer CDU-Vorstands soll auf dem Landesparteitag Mitte September stattfinden.