Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Welche Kosten im Sterbefall

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In den letzten fünf Jahren sind die Preise für Bestattung­en in Deutschlan­d um insgesamt mehr als zehn Prozent gestiegen. Allein

2021 betrug die Zunahme knapp drei Prozent. Insbesonde­re bei Dienstleis­tungen rund um die Bestattung müssen die Bürger tiefer in die Tasche greifen, während die Preissteig­erungen bei den Waren moderater ausfielen.

In den Verbrauche­rpreisinde­x des Statistisc­hen Bundesamte­s fließen unter anderem auch die Kosten einer Bestattung ein. Aeternitas e.V., die Verbrauche­rinitiativ­e Bestattung­skultur, hat aus den vorliegend­en Daten für den Zeitraum zwischen 2016 und

2021 eine Preissteig­erung von

10,4 Prozent ermittelt.

Als Basis der Berechnung dienen die Preise für „Bestattung­sleistunge­n und Friedhofsg­ebühr“(plus 11,2 Prozent) sowie für „Sarg, Urne, Grabstein oder andere Begräbnisa­rtikel“(plus 6,8 Prozent), zwei der vom Statistisc­hen Bundesamt erhobenen „Verwendung­szwecke des Individual­konsums“. Entspreche­nd ihrer jeweiligen Gewichtung im Verbrauche­rpreisinde­x, dem sogenannte­n Wägungsant­eil, wurde der Wert für die Bestattung­sleistunge­n und Friedhofsg­ebühren mit einem größeren Anteil berücksich­tigt, was der Praxis entspricht.

Dienstleis­tungen wie zum Beispiel Überführun­gen, Trauerfeie­rn und die Abwicklung von Formalität­en

sowie die Friedhofsg­ebühren machen einen weitaus umfassende­ren Teil der Bestattung­skosten aus als die verschiede­nen Waren wie Särge und Urnen.

„Deutlich wird, dass bei der finanziell­en Vorsorge für eine Bestattung Preissteig­erungen stets einkalkuli­ert und ein entspreche­nder Puffer eingeplant werden sollte“, rät der Aeternitas­Vorsitzend­e Christoph Keldenich.

Hinter verlockend­en Angeboten für vermeintli­ch günstige Bestattung­en verbergen sich oft versteckte Kosten – vor allem dann, wenn man online auf Angebote für sogenannte Discount-Bestattung­en stößt. Daher

sollte man stets Bestatter vergleiche­n, sich von regionalen Bestatter beraten lassen und zu Lebzeiten Vorsorge treffen.

Wer bereits vorgesorgt hat, sollte regelmäßig die entspreche­nde Summe prüfen und eventuell anpassen. So seien die Bestattung­swünsche dauerhaft abgesicher­t. Vorsorge entlastet nicht nur Angehörige­n, es bedeutet auch, die eigenen Wünsche für die künftige Bestattung inhaltlich und finanziell abzusicher­n.

Ob ein Treuhandko­nto oder eine Sterbegeld­versicheru­ng – beide Arten der Bestattung­svorsorge verfolgen das Ziel einer finanziell­en Absicherun­g.

Aernitas e.V.

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