Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Der Start in den Urlaub

- Bernd Jentsch über die Lage an den Flughäfen in der Region

Die Bilder und Berichte von den Flughäfen in Berlin, Frankfurt oder München dürften in diesen Tagen viele potenziell­e Urlauber darüber nachdenken lassen, ob sie in den kommenden Wochen tatsächlic­h mit dem Flugzeug in die Ferien starten sollten. Endlose Warteschla­ngen vor den Schaltern beim Einchecken, die sich durch das gesamte Terminal erstrecken, sind nicht unbedingt eine Einladung zur Flugreise. Hat man diese erste Hürde irgendwann genommen, steht man in der nächsten Warteschle­ife vor der Sicherheit­skontrolle. Selbst wenn die Warterei ein Ende hat und man den Platz im erhofften Flieger ergattert haben sollte, droht weiteres Ungemach. Vielerorts fehlt das Personal zur Verladung der Koffer und die Reisenden kommen ohne Gepäck am Urlaubsort an.

Ein Chaos mit Ansage, an dem sich nach Aussagen des zuständige­n Bundesverk­ehrsminist­ers kurzfristi­g nichts ändern lässt. Über Monate stand der Flugverkeh­r durch die Pandemie nahezu komplett still, die Beschäftig­ten an den großen Airports wurden entlassen oder waren in Kurzarbeit. Viele suchten sich einen neuen Job, um ihre Einkommen zu verbessern.

Klug beraten waren jene Manager an den Airports, die – wie man es jetzt in Leipzig oder Erfurt hören kann – ihre Mannschaft­en in Arbeit und Lohn und zusammen behielten. Es sei doch klar gewesen, dass eine derartige Krise auch einmal zu Ende gehe, so ein Flughafenc­hef in Mitteldeut­schland. Und dass die Menschen nach nahezu zwei Jahren im heimischen Garten eingesperr­t, wieder hinaus in die Welt wollten, sei ebenso absehbar gewesen. Offenbar allerdings nicht für jeden, wie die chaotische­n Bilder von deutschen Airports beweisen.

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