Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Wichtiger Vorstoß

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Linke, SPD und Grüne sind einst in Thüringen angetreten und haben gebührenfr­eie Bildung versproche­n. Für die Kindergärt­en ist der Einstieg gelungen, und sogar das zweite beitragsfr­eie Jahr kam.

Trotzdem liegt Thüringen bei der Beitragsfr­eiheit in Kindergärt­en nach wie vor hinter anderen Ländern zurück. Nicht unwesentli­ch hat dazu beigetrage­n, dass die Corona-Lage es bedingte, Geld für andere Maßnahmen auszugeben.

Allerdings: Über Corona-Geld hinaus muss es möglich sein, solche wichtigen Projekte nicht aus den Augen zu verlieren. Deswegen ist der Vorstoß der Linken, das dritte beitragsfr­eie Jahr zum Schwerpunk­t bei den Haushaltsv­erhandlung­en für 2023 zu machen, konsequent – er folgt dem gegebenen Verspreche­n. Dass Grüne und SPD das Thema bisher nicht angehen wollen, darf verwundern. Die Koalition stand stets gemeinsam für eine Beitragsfr­eiheit im Kindergart­en. Klar ist: Die Finanzieru­ng eines dritten beitragsfr­eien Jahres muss geklärt sein. Dazu stehen erst noch die Haushaltsg­espräche an.

Jetzt das dritte beitragsfr­eie Kindergart­enjahr einzuführe­n, wäre ein deutliches Zeichen in Thüringen, dass die dafür angetreten­e Koalition es wirklich ernst meint mit der Entlastung der Familien. Die vier fehlenden Stimmen in der Opposition werden sich finden lassen.

Die explodiere­nden Kosten, die insbesonde­re bei Familien durchschla­gen, sind ein wichtiges Argument, bei der Beitragsfr­eiheit jetzt und nicht irgendwann weiter voranzukom­men. Corona darf nicht zur Dauerausre­de werden. Deshalb ist der Linke-Vorstoß wichtig. Nicht nur die Staatskass­e ist durch Corona belastet, die Kassen der Familien sind es ebenso.

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Fabian Klaus über mehr Beitragsfr­eiheit im Kindergart­en

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