Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Zwei ernsthafte Interessenten für ETM
Firma in Saalburg-Ebersdorf seit fünf Monaten im Insolvenzverfahren. Entscheidung soll Anfang Oktober fallen
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Seit Februar befindet sich die Engineering Technologie Marketing GmbH (ETM) in Saalburg-Ebersdorf in einem Insolvenzverfahren. Nach fünf Monaten gibt es nun folgenden aktuellen Sachstand.
Zwei potenzielle Investoren haben bisher ihr Übernahmeinteresse bekundet. Insolvenzverwalter Rolf Rombach zeigt sich optimistisch, dass der Geschäftsbetrieb an diesem Standort erhalten werden kann. „Der Investorenprozess ist noch nicht abgeschlossen“, teilte er auf Anfrage mit. „Zurzeit gibt es zwei ernsthafte Übernahmeinteressenten, die gegenwärtig die umfangreich erstellten Geschäftsunterlagen überprüfen.“
Der Verkaufsprozess erfolge in Absprache mit den Großkunden der Firma ETM und werde noch einige Monate andauern. Rombach: „Dies ist bei einem Unternehmen dieser Größenordnung ein völlig normaler Vorgang. Ich rechne mit einer finalen Entscheidung der Investoren
Ende September, Anfang Oktober. Unsere Aufgabe wird es sein, bis dahin die Produktionsprozesse sauber zu führen. Insoweit habe ich großes Vertrauen in den Geschäftsführer Ingo Wirth und zu allen Mitarbeitern der ETM GmbH.“
Gerade in dieser gegenwärtig schwierigen Phase gelte allen Mitarbeitern, die zu ETM stehen und tatkräftig zur Unternehmensstabilität beigetragen haben, ein besonderer Dank, so Geschäftsführer Ingo Wirth. „Dies ist keine einfache Phase, die wir allerdings gemeinsam überstehen werden“, zeigte sich auch er zuversichtlich. ETM sei und bleibe ein verlässlicher Produzent. Trotz zusätzlich schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen wie Materialpreiserhöhungen, die Energie- und Halbleiterkrise sei es gelungen, die Produktion stabil zu halten.
ETM produziere auf höchstem Niveau und werde als verlässlicher Lieferant am Markt hoch geschätzt. Das Unternehmen sei aufgrund seines Know-hows in der Lage, neue Produkte zu entwickeln, was insbesondere in der Automobilbranche gefragt sei. Als positiv in dem am 1.Februar 2022 eröffneten Insolvenzverfahren wird gewertet, dass in den vergangenen Wochen Neueinstellungen bei den Beschäftigten vorgenommen werden konnten. Auch das spreche für das Ziel aller Beteiligten, den Produktionsstandort zu erhalten. Gemeinsam optimistisch in die Zukunft zu schauen, dies werde auch bei dem an diesem Sonnabend stattfindenden traditionellen Sommer-Familien-Fest zu beobachten sein.