Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Mauer soll schnell fallen

Vilnius-Passage-Chef strebt Vollstreck­ungsbeschl­uss für Abbau der Sperre an

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„Wir werden keine Gnade mehr walten lassen.“Wolfgang Weißkopf vertritt den Eigner der Vilnius-Passage, Helmut Henze, und gibt unmissvers­tändlich die Linie vor, die er seinem Mandanten im Mauerstrei­t im Rieth empfiehlt.

Nach dem Urteilsspr­uch in dieser Woche, laut der Unternehme­r Hubert Werner die von ihm errichtete Mauer wieder abbauen muss, will der Rechtsanwa­lt den Antrag auf Vollstreck­ung einreichen. Dann dürfte es nur ein paar Tage dauern, bis die nächsten Schritte folgen könnten.

Weißkopf drängt darauf, dass sein Mandant ermächtig werde, die Mauer auf eigene Initiative entfernen zu lassen, wenn Huber Werner der Aufforderu­ng weiterhin nicht nachkommen werde und eine Frist verstreich­en lässt. Streitgege­nstand ist eine aus Betonteile­n hinter der Vilnius-Passage quer über Zufahrtswe­ge

aufgebaute Mauer, die die Anlieferun­gen für die Mieter der Passage extrem erschwert beziehungs­weise unmöglich macht. (Unsere Zeitung berichtete mehrfach).

Sowohl Vilnius-Passagen-Besitzer Helmut Henze als auch der Leinefelde­r Unternehme­r Hubert Henze besitzen im Grundbuch eingetrage­ne Flächen. Und die Zufahrt tangiert Werners Grundstück­e. Allerdings waren die Überfahrts­rechte über Jahre hinweg kein Thema. Erst mit dem Mauerbau kochte plötzlich ein Konflikt hoch, schaut Wolfgang Weißkopf zurück. „Mein Mandant war aber immer bereit, eine verkehrsüb­liche Entschädig­ung für die Überfahrts­rechte zu bezahlen“, sagt der Rechtsanwa­lt und betont, dass seine Seite stets auf eine gütliche Einigung gedrängt habe. Auch der Termin vor Gericht habe noch darauf abgezielt, dass sich Werner und Henze einigen. Mauer-Bauer Werner hätte jedoch keinerlei Entgegenko­mmen gezeigt. So wolle nun Rechtsanwa­lt Weißkopf keine Zeit verstreich­en lassen, um zu handeln. Da es rechtlich möglich sei, würde er auch den Abbau der Mauer vor Verstreich­en der Berufungsf­rist angehen. Auch wenn das für eine Eskalation sorgen könnte, die man immer vermeiden wollte.

Es sei zwar für viele Beobachter eine Posse, so Weißkopf, aber für die betroffene­n Mieter der Passage ein großes Problem. Etwa bei der Müllentsor­gung. Gerade für das Blutspende-Zentrum, wo Mitarbeite­r die Abfälle durch die Passage tragen müssten, ehe sie zur Entsorgung gehen könnten. Problemati­sch gestalte sich auch der bauliche Umbau der Passage. So könne der Bauschutt nicht aus dem Gebäude gebracht werden. Das bremst laut Wolfgang Weißkopf die Umbauarbei­ten spürbar.

 ?? ?? Erfurt. und Gesang sowie Handlung der Oper „Nabucco“von Giuseppe Verdi perfekt in Szene setzen. Insgesamt 400 Tonnen Material werden von zehn Lastkraftw­agen auf dem Domplatz abgeliefer­t. Die fertige Tempelmaue­r misst 8,5 Meter und wird von einem Kran aufgestell­t. Es bleibt zu hoffen, dass die Premiere am 15. Juli nicht wieder ins Wasser fällt.
Erfurt. und Gesang sowie Handlung der Oper „Nabucco“von Giuseppe Verdi perfekt in Szene setzen. Insgesamt 400 Tonnen Material werden von zehn Lastkraftw­agen auf dem Domplatz abgeliefer­t. Die fertige Tempelmaue­r misst 8,5 Meter und wird von einem Kran aufgestell­t. Es bleibt zu hoffen, dass die Premiere am 15. Juli nicht wieder ins Wasser fällt.
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MICHAEL KELLER/ ARCHIV Die Mauer hinter der Vilnius Passage.

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