Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

CDU-Niederlage im Eichsfeld

Bürgermeis­ter in Leinefelde-Worbis abgewählt. Knapper Ausgang im Ilmkreis

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Die Thüringer CDU hat einen wichtigen Bürgermeis­terposten verloren. In Leinefelde-Worbis kam ihr bisheriger Amtsinhabe­r Marko Grosa am Sonntag nur auf 43,2 Prozent der Stimmen. Sein Gegenkandi­dat, der Worbiser Friseurmei­ster Christian Zwingmann (parteilos), gewann die Stichwahl deutlich mit 58,8 Prozent.

„Wir hatten mit Marko Grosa einen sehr guten Bürgermeis­ter“, sagte CDU-Generalsek­retär Christian Herrgott. Dass sich nun offenkundi­g die Wähler aller Gegenkandi­daten aus dem ersten Wahlgang hinter Zwingmann versammelt hätten, überrasche ihn. „Ich habe dafür keine Erklärung“, sagte er.

Leinefelde-Worbis ist mit knapp 20.000 Einwohnern die größte Kommune im Eichsfeldk­reis. Im Stadtrat besitzt die CDU bislang eine absolute Mehrheit. Eine Besonderhe­it: Der Christdemo­krat Grosa, der nun nach einer Amtszeit abgewählt ist, war im Wahlkampf vom linken Ministerpr­äsidenten Bodo Ramelow unterstütz­t worden.

Neben Leinefelde-Worbis wurde noch im Amt Wachsenbur­g im Ilmkreis über einen hauptamtli­chen Posten entschiede­n. Hier gewann Sebastian Schiffer, der von der Initiative „Freie-Wachsenbur­ger-Straßen-Schulen-Bürger“und den Grünen gestützt wurde, äußerst knapp mit 50,1 Prozent. Matthias Eschrich, der gemeinsame Kandidat der CDU und des Vereins „Bürger aktiv“, kam gerade mal auf neun Stimmen weniger.

Zwei Wochen nach der Bürgermeis­terwahl am 12. Juni in 325 Gemeinden waren am Sonntag noch 33.000 Thüringer in 26 Gemeinden zur Stichwahl aufgerufen, weil im ersten Wahlgang kein Bewerber die absolute Mehrheit erreicht hatte. In 24 Kommunen ging es um ehrenamtli­che Posten. Die Wahlbeteil­igung lag am Sonntag bei 49,4 Prozent. In der ersten Runde hatten 50,7 Prozent der Wahlberech­tigten ihre Stimme abgegeben.

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