Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Überraschu­ng bleibt aus

Die A-Junioren von Walschlebe­n/Gispersleb­en verlieren gegen Jena 1:6 und sind trotzdem glücklich

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Als der Schlusspfi­ff ertönte und die A-Junioren der SpG Walschlebe­n/Gispersleb­en 1:6 gegen den FC Carl Zeiss Jena verloren hatten, war niemand wirklich enttäuscht. Die Jenaer erst Recht nicht. Sie feierten ihren Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals ausgelasse­n. „Wir haben sehr auf dieses Spiel und den Erfolg hingearbei­tet. Das ist nun der Lohn. Ich denke, wir haben verdient gewonnen und nicht nachgelass­en“, so Jenas Trainer Munier Raychouni.

Für die Jungs aus Walschlebe­n und Gispersleb­en, die durch den sensatione­llen Landespoka­lsieg am 1. Mai überhaupt diese Möglichkei­t erhielten, um den Einzug in die erste DFB-Pokalrunde einzuziehe­n, war das Spiel ein Zusatz, das i-Tüpfelchen. „Ich denke, die Jungs haben das ordentlich gemacht. Sie haben bis zum Schluss gekämpft und Jena das Leben schwer gemacht. Dass Jena verdient gewonnen hat, steht außer Zweifel. Meine Jungs haben das Spiel genossen. Denn trotzdem sind wir Pokalsiege­r. Das kann uns keiner nehmen“, sagte Daniel Bärwolf.

Der Trainer der A-Junioren wird sich nun zurückzieh­en. Er gibt die

Mannschaft ab und wird, wahrschein­lich im nächsten Jahr, eine kleinere Mannschaft unter seine Fittiche nehmen. „Aber das werden wir dann sehen. Erstmal stehen ein paar private Dinge im Vordergrun­d“, so der Ex-Profi weiter.

Dass die Jungs eine gewisse Anspannung oder auch Nervosität an den Tag legten, war nachvollzi­ehbar. Ein Pflichtspi­el gegen Carl Zeiss Jena, wann passiert das schon mal. Knapp 600 Zuschauer wollten sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Eine Rekordzahl, denn außer zu einem Freundscha­ftsspiel gegen Rot-Weiß Erfurt waren noch nie so viele Zuschauer da, wohlgemerk­t bei einem Spiel der A-Junioren. „Mit so vielen haben wir nicht gerechnet. Das ist unglaublic­h. Die Stimmung war der Hammer, dass wir so viele Menschen mobilisier­en konnten und sie unsere Jungs gefeiert haben“, sagte Sophie Ehrich, die im Vorstand des, wie sie selbst sagt, „kleinen Dorfverein­s“ist.

Bärwolfs Plan, so lange wie möglich die Null zu halten, ging nicht auf. Schon nach fünf Minuten fiel der erste Gegentreff­er. Und nach gut 20 Minuten stand es 3:0 für Jena.

Mit dem 0:4 zur Pause war das Spiel entschiede­n. Dennoch steckte der Außenseite­r nicht auf. Als Maurice Meißner das 1:4 machte, kannte die Freude kaum Grenzen. Sein satter Schuss aus 20 Metern ging genau in den Knick. Für ihn als ehemaligen Rot-Weißen ein besonderes Gefühl. „Der Schuss war gar nicht so geplant. Aber es freut mich natürlich sehr“, so der Torschütze.

In der Folge besaß Oliver Puschner sogar die Chance zum 2:4, verzog aber. „Auch nach dem Tor hatte Jena alles im Griff. Es war nie so, dass das Spiel kippte, was auch logisch ist. Wir haben sie aber eine lange Zeit genervt. Das haben die Jungs klasse gemacht“, so Bärwolf.

Sein Gegenüber war mit dem Umstand überhaupt nicht zufrieden: „So ein Gegentor nervt schon sehr. Da haben wir das Spiel für bestimmt 15 Minuten hergegeben. Aber Walschlebe­n hat das auch nicht schlecht gemacht. Von daher haben sie sich das Tor verdient.“

Die beiden letzten Gegentreff­er gingen irgendwie unter, waren am Ende auch vollkommen nebensächl­ich. Und nach dem Schlusspfi­ff wurde gefeiert, als ob man gewonnen hätte. Es war die „Nachfeier“zum Pokalsieg, die sich die Jungs nicht entgehen ließen.

 ?? ?? Sömmerda. Saisonfina­le samt Aufstieg in die Kreisoberl­iga feiern. Doch am späten Freitagabe­nd stand bereits fest, dass die Gäste nicht antreten würden. So nahm der FSV die Ehrung für den Staffelsie­g entgegen, ohne danach gespielt zu haben. Dennoch ein großer Erfolg für das Team von Trainer Udo Pankratz, der seine Tätigkeit nach der Saison beendet.
Sömmerda. Saisonfina­le samt Aufstieg in die Kreisoberl­iga feiern. Doch am späten Freitagabe­nd stand bereits fest, dass die Gäste nicht antreten würden. So nahm der FSV die Ehrung für den Staffelsie­g entgegen, ohne danach gespielt zu haben. Dennoch ein großer Erfolg für das Team von Trainer Udo Pankratz, der seine Tätigkeit nach der Saison beendet.
 ?? SEBASTIAN FERNSCHILD ?? Starke Saison: Die A-Junioren der SpG Walschlebe­n/Gispersleb­en mit Trainer Daniel Bärwolf (Zweiter von links).
SEBASTIAN FERNSCHILD Starke Saison: Die A-Junioren der SpG Walschlebe­n/Gispersleb­en mit Trainer Daniel Bärwolf (Zweiter von links).

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