Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Sehen und handeln
Daniel Voigt vom Verein „Run4Kids“hat den Preis der Thüringer Ehrenamtsstiftung in der Einzelkategorie erhalten, lobt aber vor allem sein Team
Erfurt/Sömmerda. Daniel Voigt streicht lächelnd über seinen Bauch, der mehr als nur einen Ansatz hat. „Vielleicht sehe ich nicht so sportlich aus, aber Sport interessiert mich sehr.“
Vor allem auch, weil durch entsprechende Veranstaltungen gespendete Gelder für den Verein „Run4Kids“fließen. Dieser wurde vor drei Jahren von einem begeisterungsfähigen Septett gegründet, er hat 57 Mitglieder und unterstützt verschiedenste Kinderprojekte. 2022 waren es zwölf, die finanziell profitieren konnten. „Rund 30.000 Euro haben wir in den letzten Monaten
gesammelt“, so Daniel Voigt. Die Mittel kommen vor allem Thüringer Einrichtungen zu Gute, aber auch das Flutkatastrophen-Leid im Ahrtal hatte so sehr berührt, dass Geld dorthin geflossen ist.
Probleme sehen und dann schnell handeln, das scheint das Motto von Daniel Voigt zu sein. So herrscht große Freude in der Kita „Frohsinn“in Sömmerda, der Heimatstadt des gelernten Rettungssanitäters. „Endlich konnten wir durch die Zuwendung eine Hecke anlegen, die eine Abgrenzung zwischen spielenden großen und kleinen Kindern ist. Sie vermindert die Gefahr von Unfällen deutlich. Wie schön“, sagt Leiterin Ina Greyer
und schaut dankbar zu Daniel Voigt. „Bei ihm genügen zwei, drei Worte und er ist mit Taten zur Stelle.
Auch beim jährlichen Zuckertütenfest.“Für sein jahrelanges Engagement hat Daniel Voigt bei der ThüringenGala im Parksaal des Steigerwaldstadions den Preis der Ehrenamtsstiftung erhalten. Dass das in der Kategorie Einzelperson erfolgt ist, scheint ihm gar nicht so recht. „Denn ohne meine Mitstreiter kann ich doch gar nichts bewegen.“
Er weiß aus eigener Erfahrung, dass das Ehrenamt oft noch zu wenig geschätzt wird. „Der Alltag würde doch vielerorts ohne dieses gar nicht funktionieren“, erzählt er und lobt die Zehntausenden Unermüdlichen im Freistaat, die ohne viel Aufhebens Tolles leisten.
Er ist einer von ihnen. 40 Jahre, selbst kinderlos, aber kinderliebend. „Sie sind die Zukunft in unserer Gesellschaft und zu oft benachteiligt.“ So hat er sich schon seit Jahren für deren Wohlergehen eingesetzt.
Rund zwei Jahrzehnte passierte das durch sein Wirken auch im Feuerwehrverein Sömmerda. In diesem ist er seit Herbst zwar noch Mitglied, aber nicht mehr an vorderster Stelle. Der neue Job als angestellter Ehrenamtskoordinator im Kinderhospiz in Tambach-Dietharz, das sich durch Spenden finanziert, fordert ihn: Gespräche führen, Ideen vorantreiben, Projekte umsetzen – viele Kilometer kommen da im Auto zusammen.
Doch Daniel Voigt will seinen Tatendrang auch in sportlicher Hinsicht gern erhöhen. Der Bauch. . .