Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Torjäger Hangstein: „Jetzt zeigt es sich“

Auf Eisenachs Handballer wartet nach dem 31:27 über den Tabellenle­tzten Rostock nun die obere Hälfte der Tabelle

- Dirk Pille SASCHA FROMM

Eisenach. Fynn Hangstein war mit neun Treffern erfolgreic­hster Schütze beim 31:23 (14:11) gegen Empor Rostock für Eisenachs ZweitligaH­andballer. Endlich wieder mal.

Doch zuletzt hat der Top-Torjäger der Vorsaison in der Liga doch ein paar Aussetzer erlebt. „Ja, ich hatte in den letzten Spielen nicht meine beste Leistung abgeliefer­t“, betrachtet sich der 22 Jahre alte gebürtige Detmolder kritisch. „Es liegen jetzt ein paar Steine auf dem Weg. Die muss er wegräumen“, sagt sein Trainer Misha Kaufmann zur Entwicklun­g des 1,93 Meter großen Handball-Talents.

Hangstein jedenfalls hat offenbar verstanden, dass der Weg nach oben steinig sein kann. „Letzte Saison lief es wirklich wie geschnitte­n Brot. Aber ich erlebe jetzt, dass es nicht immer nur steil bergauf gehen kann. Es gibt auch Tiefs“, erklärt Hangstein nachdem er seine Autogrammu­nd Selfie-Pflichten mit glückliche­n Fans erfüllt hat.

Der Blondschop­f arbeitet sich derzeit wieder nach oben. „Das war heute zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung“, meinte Kaufmann. Trainer und Spieler ärgerten sich allerdings unisono über zwei zu lässig vergebene Siebenmete­r. Doch Eisenach hat mit Ivan Snajder vom Punkt treffsiche­ren Ersatz. Der Kroate traf dreimal danach sicher. Und Hangstein war erstmal glücklich, dass er über weite Strecken auf dem Parkett seine Qualitäten zeigen durfte. Zuletzt bekam da öfter der noch jüngere Marko Grigic (19) als Abwehrspit­ze den Vorrang.

Doch der ThSV Eisenach ist ein eingeschwo­renes Team, in dem jeder Spieler seinen Platz hat und seine Aufgaben bekommt. Mit Spannung erwarten Fans, Trainer und die Spieler deshalb nun die zweite Hälfte der Halbserie, wo die Teams aus der oberen Tabellenhä­lfte warten.

„Jetzt zeigt es sich“, meint Hangstein vor den folgenden schweren Partien in Nordhorn (13. November) und zu Hause gegen gegen die augenblick­lich punktgleic­hen Dessauer (18. November).

Trainer Kaufmann betont derweil lieber gleich, wie egal ihm die Tabelle ist. „Das Spiel in Dresden ist nicht anders, wie das in Nordhorn. Wir spielen unseren Stiefel und werden uns nicht verstecken“, so der Schweizer, der aus dem talentiert­en ThSV-Haufen bereits ein Spitzentea­m der 2. Liga geformt hat.

Gegen ersatzgesc­hwächte Rostocker, die am Ende des Tableaus stehen, hatten die Eisenacher jedenfalls keine gravierend­en Probleme. Doch Kaufmann erhob seinen „Mahnfinger, verstand nicht, warum seine Jungs die Gäste nach dem Zwischensp­urt zum 23:13 nicht „kaputt gemacht“hatten.

Den über 1700 Handball-Freunden in der Werner-Aßmann-Halle, darunter die Feldhandba­ll-Helden vom Meisterjah­r 1958, Horst Erhardt und Frieder Singwald, war das egal. Sie feierten eine Party, die auch Kaufmann erreichte. „Es ist unglaublic­h, wie man diese Halle spürt“, sagte der Coach. Gegen Dessau hofft Manager René Witte endlich mal auf 2000 Fans. Ein Sieg in Nordhorn mit etlichen Hangstein-Toren würde da sicher helfen.

Fynn Hangstein ging auch dorthin, wo es wehtut. Am Ende war der Top-Torjäger des Vorjahres in der 2. Liga mit neun Treffern bester Eisenacher Schütze

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