Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Sparkasse prüft Ersatz für Oststadt
Filiale in Leipziger Straße wegen Kündigung des Mietvertrags geschlossen
Erfurt. Nach der Schließung der Sparkassen-Filiale in der Leipziger Straße prüft die Bank derzeit, ob sie Kunden im Osten Erfurts an anderen Stellen ihre Dienstleistungen anbieten kann. Der Standort im Haus Leipziger Straße 23 ist seit dem 1. Oktober geschlossen.
Ein Plakat am Eingang weist auf die Beratungscenter am Fischmarkt und am Domplatz sowie auf den Selbstbedienungsbereich (SB) im Kaufland Leipziger Straße hin. Am bisherigen Standort bot die Bank Kunden neben Geldautomaten und Überweisungsstationen auch persönliche Beratung an.
Dass in der Krämpfervorstadt nun keine direkten Ansprechpartner mehr zur Verfügung stehen, habe aber nichts mit zurückgehender Nachfrage zu tun. „Die Schließung unseres Beratungscenters Leipziger Straße war keine Entscheidung, die wir selbst getroffen haben, sondern eine, die wir leider zur Kenntnis nehmen mussten. Denn der Vermieter hat uns den Mietvertrag für die
Geschäftsräume gekündigt“, informiert Sparkassen-Sprecher Benjamin Beck auf Nachfrage dieser Zeitung.
Die Bank müsse die Geschäftsräume bis zum Jahresende zurückbauen und an den Vermieter übergeben. Ergo sei es auch keine Option gewesen, die bisherige Filiale
zumindest als SB-Bereich weiter zu betreiben. „Unsere Kunden, die in der Leipziger Straße betreut wurden, konnten zum Großteil gemeinsam mit ihren Beratern in andere Center in der Innenstadt umziehen“, so Benjamin Beck.
Die Sparkasse Mittelthüringen betreibt in Erfurt nach eigenen Angaben
derzeit neun personalbesetzte Beratungscenter, die jeweils auch über einen SB-Bereich verfügen, sowie zusätzlich 21 reine SB-Stellen. An dieser Konstellation soll sich in nächster Zeit auch nichts ändern, das Filialnetz soll stabil bleiben.
Geldinstitut ist in Erfurt 30 Mal vertreten
Viele alltägliche Bankgeschäfte, wie Überweisungen, Umbuchungen oder Daueraufträge, werden vermehrt im Internet erledigt – sei es via Online-Banking oder per App. Dies ist bei der Sparkasse nicht anders als bei anderen Banken, bestätigt Benjamin Beck. Dennoch würden die Filialen damit nicht obsolet.
„Im Gegensatz dazu bevorzugen unsere Kunden bei Produktthemen wie Vorsorge, Geldanlage, Versicherungen und Finanzierungen – insbesondere auch im Immobilienbereich – nach wie vor die persönliche Beratung, weshalb es uns wichtig ist, hier in der Fläche präsent zu sein“, so der Sprecher abschließend.