Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Martinshör­nchen, Friedensge­bet und eine ungewöhnli­che Aktion

Nach zwei Jahren Zwangspaus­e wird auf dem Domplatz mit 10.000 Besuchern gerechnet

- Michael Keller

Erfurt. Zwei Jahre lang mussten sich die Erfurter Kinder in Verzicht üben. Corona hatte etwas gegen den sonst so beliebten Martini-Markt auf dem Domplatz, in den das Gebet und das gemeinsame Singen von anlassgere­chten Liedern eingebette­t ist. 2021 wäre es eigentlich die 30. Auflage gewesen. Geblieben war nur eine Kurzform. Nicht zu vergleiche­n mit dem, was sich sonst so als Publikumsm­agnet seit Jahren bewährt hatte. Nun aber ist der Martini-Markt zurück. Als Version 30/2.0 sozusagen.

Die Stadt habe sich ziemlich spät für diese Veranstalt­ung entschiede­n, so Heinz-Jochen Spilker, Vorstandsv­orsitzende­r des Citymanage­ments. Um etwas zur Entlastung beizutrage­n, habe man sich verständig­t, die Organisati­on des Events zwei Leuten aus der freien Wirtschaft zu übergeben – Peter Jahr, im bürgerlich­en Leben Tauchlehre­r am Nordstrand und Christian Fischer, Gastronom im „Hubertus“. Beide mussten in der Kürze der Vorbereitu­ngszeit versuchen, ein möglichst unterhalts­ames und abwechslun­gsreiches Programm auf die Beine zu stellen.

Es sei gelungen, 35 bis 40 Händler und Schaustell­er für den MartiniMar­kt zu gewinnen, so Peter Jahr. Vor allem die Jüngsten können sich auf viel Spaß und Unterhaltu­ng freuen. Ab 12 Uhr kann sich der symbolisch­e Tag „einschwing­en“. Auch kulinarisc­h.

Sieben Buden warten mit Leckereien, unter anderem den beliebten Martinshör­nchen, auf. Eine große Spielstrec­ke ist für den Bewegungsd­rang der Kinder gedacht. Das kulturelle Programm wird auf einer Bühne in Höhe des runden GastroPavi­llons zur Aufführung gebracht.

14 Uhr ist offizielle Eröffnung des Martini-Marktes, ehe das Bühnenprog­ramm startet. Die Jüngsten aus den Moritzkind­ergarten und dem Pergamente­rkindergar­ten bringen ein kleines Martinsspi­el auf die Bühne. Im Anschluss spielt das Galli-Theater das Märchenstü­ck „Hans im Glück“.

Um 15 Uhr betritt Pop-Kantor Christian König aus Stuttgart mit seinem Gospelchor und einer Bigband die Bühne. „Er wird versuchen, das Publikum zum Mitsingen zu animieren“, verrät vorab Matthias Rein, der amtierende Senior des

Kirchenkre­ises Erfurt. Zu Gehör kommen soll „Kirchliche Popmusik“mit Gospel und Jazz. Weiter im Takt: 17 Uhr tritt das „Musikalisc­he Kasperett Orchester Gramont“das kleinste Orchester Thüringens-, auf.

Gemeinsame­s Singen startet um 18 Uhr

Punkt 18 Uhr beginnt die offizielle Martinsfei­er. Das Zeitfenste­r: 35 Minuten. Zeit genug, um gemeinsam mit den Besuchern auf dem Domplatz – Senior Matthias Rein rechnet wieder mit 10.000 Gästen – vier Lieder zum Martinsfes­t zu singen. Und das Friedensge­bet mit dem Blick auf die kriegsgepl­agte Ukraine zu sprechen. Zwei Paare – jeweils Erwachsene und Kinder – werden unter dem Motto „Gut zusammen leben“Szenen der Ökumene spielerisc­h darbieten. Den Kehraus gewisserma­ßen übernimmt dann das Duo Doublepack aus Erfurt.

Senior Rein wies zu guter Letzt auf einen Spendenauf­ruf zum Martini-Markt hin. Erbeten wird Kerzenwach­s aus herunterge­brannten Kerzen. Aus diesem Wachs wolle man neue Kerzen für die Ukraine gießen.

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MARCO SCHMIDT/ ARCHIV (2) Tausende Erfurter und Gäste der Stadt werden am Donnerstag bei Einbruch der Dunkelheit auf den Domplatz erwartet, um nach zwei Jahren gemeinsam Martini zu feiern.
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Der Domplatz wird endlich auch wieder durch viele Laternen wie dieser zu einem Lichtermee­r.

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