Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Treibende Kraft mit lautem Organ
Günter Hoyer, viele Jahre das Gesicht des Alacher Fußballs, verstarb mit 82
Alach. Er war nicht zu überhören. Ob als Spieler, Trainer oder später als Zuschauer – sein Ehrgeiz sorgte dafür, dass Günter Hoyer (Foto) immer lautstark dabei war. Nur allzu verständlich, schließlich prägte keiner den Fußball beim SV Alach so sehr wie er. Mitte der 1950er kam er als Jugendlicher in den Verein, der bis zu seinem Tode nach schwerer Krankheit im Oktober 2022 neben der Familie sein Ein und Alles war.
Als Fußballer ging er durch den Nachwuchs und Männerbereich, als Trainer war er dann ebenso ehrgeizig dabei. „Er war schon ein harter Hund, aber das war ein Teil des
Erfolgs“, erinnert sich der heutige Vereinsvorsitzende Hubert Blasse, der einst unter ihm trainierte.
Hoyer war es hauptsächlich zu verdanken, dass der kleine Verein Ende der 1970er alle Altersklassen besetzt hatte und in einigen sogar in der Bezirksliga gegen namhafte Gegner spielte. Seine Frau hielt ihm nicht nur den Rücken frei, sondern unterstützte ihn als Hortnerin aktiv bei der Nachwuchsakquise.
Auch dafür, dass sich die Fußballer nicht mehr in der Sportlerkneipe umziehen mussten, war Hoyer verantwortlich: Ende der 1960er baute er das Vereinsheim mit auf. Von 1958 bis 1995 war er Fußball-Abteilungsleiter und in der Region das Gesicht des Vereins. Auch, weil er zusätzlich noch Schiedsrichter war und die Kreisauswahl trainierte.
Bis zuletzt, als es krankheitsbedingt nur noch mit Gehhilfe ging, kam Günter Hoyer zu den Heimspielen seines SV Alach, half und fragte nach, wann er konnte. Bewundernd sagt Hubert Blasse über seinen langjährigen Mitstreiter: „Ich kennen niemanden, der den Fußball so extrem gelebt hat wie er.“
Die Trauerfeier für den verstorbenen Günter Hoyer findet an diesem Mittwoch (13.30 Uhr) in der Kirche St. Ulrich in Alach statt.