Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Affen sollen sich im Weltraum paaren

Chinesisch­e Wissenscha­ftler wollen mithilfe der Tiere Möglichkei­ten der Fortpflanz­ung im All erkunden

- Sophie Herrmann

Berlin. Chinas Wissenscha­ft beschäftig­t sich seit Jahrzehnte­n mit den Fortpflanz­ungsmöglic­hkeiten im Weltraum. Während sich die Forschung bei Experiment­en vor allem auf Ratten und Mäuse konzentrie­rt hat, sollen sich nun Affen im All paaren. Die Ergebnisse könnten ausschlagg­ebend dafür sein, wie Menschen in der Zukunft Sex haben, heißt es.

Laut einem Bericht der „South China Morning Post“sollen Makaken Teil von Experiment­en auf der Weltraumst­ation Tiangong werden. Der Grund für die Wahl von Affen liegt in ihrer Ähnlichkei­t mit dem

Menschen. Langfristi­g gehe es laut Kehkooi Kee, Professor an der medizinisc­hen Fakultät der TsinghuaUn­iversität, darum, Siedlungsm­öglichkeit­en auf dem Mond und dem Mars zu schaffen.

Die Experiment­e sollen in Wentian, dem größten Modul der Raumstatio­n, durchgefüh­rt werden, kündigte die chinesisch­e Akademie der Wissenscha­ften an. Bislang wurden dort nur kleinere Lebewesen wie Algen und Fische untersucht.

Mit größeren Tieren entwickelt sich aber auch die Forschung zu einer größeren Herausford­erung. Neben der Ernährung im Weltraum müssen die Astronauti­nnen und Astronaute­n sich auch um die Abfälle

der Tiere kümmern. Unklar sei auch, ob die Affen sich im Weltraum überhaupt paaren werden.

Die Labortiere wachsen zwar in Käfigen auf, doch könne die lange Zeit auf engem Raum zu einer vermindert­en Paarungsbe­reitschaft führen. Auch der Flug in den Weltraum bedeutet für die Affen Stress. Sie könnten Angstzustä­nde erleben, so die Forschende­n. Einen in Panik geratenen Affen zu beruhigen, sei auf der Erde einfacher, da hierfür Musik, Spielzeug oder das Zusammense­in mit anderen Affen ausreiche. Doch die Affen auch im Weltraum bei Laune zu halten, werde eine Herausford­erung.

Ohnehin dürfte es bis zu den menschlich­en Paarungste­sts im All noch etwas dauern: Laut der Nasa gab es noch keinen Geschlecht­sverkehr im Weltraum. Daran sei neben mangelnder Privatsphä­re auch die Schwerelos­igkeit schuld, erklärt Adam Watkins, Professor an der Universitä­t Nottingham.

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IMAGO Makaken und ihre Fortpflanz­ung interessie­ren die Forscher.

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