Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Geschichte einer wunderbaren Freundschaft
„Pünktchen und Anton“ist das Familienprogramm für die Vorweihnachtszeit am Erfurter Theater. Das Stück ist äußerst ungewöhnlich
Erfurt. Die meisten deutschen Theater haben in der Vorweihnachtszeit eine spezielle Inszenierung im Programm, die sich vor allem an Kinder und Familien richtet, das so genannte „Weihnachtsmärchen“. Erich Kästners „Pünktchen und Anton“ist zwar kein Märchen im klassischen Sinn, aber teilt deren wichtigste Merkmale: eine zu Herzen gehende Geschichte mit positiver Botschaft und mit gutem Ausgang. Zu erleben erstmals am Samstag, 12. November, am Erfurter Theater.
Eine Geschichte, die so ungewöhnlich ist, dass man sie nicht selbst erlebt haben kann, und doch so lebensnah erzählt wird, dass man sich vorstellen kann – und möchte – sie mitzuerleben: so wird für das Stück geworben. Nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner wird die Geschichte erzählt. Pünktchen hat reiche Eltern, die sich kaum um sie kümmern, Anton dagegen ist bitterarm und seine liebevolle Mutter liegt krank im Bett. Um Geld zu verdienen, verkauft Anton nachts Streichhölzer und Pünktchen hilft ihm heimlich dabei.
Diese Geschichte einer wunderbaren Freundschaft entwickelt sich zu einer spannenden Detektivgeschichte. Die beiden Kinder widersetzen sich den von Erwachsenen gezogenen Grenzen, nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand und beweisen, dass es gerade Verschiedenheit
und Freundschaft sind, die zu einem glücklichen Ende führen. Wie schon 1929 in „Emil und die Detektive“führt Erich Kästner in „Pünktchen und Anton“seine jungen und jung gebliebenen Leserinnen und Leser 1935 erneut durch die pulsierende Großstadt Berlin.
Den gesellschaftlichen Entwicklungen und Zeitumständen zum Trotz vermittelt er darin die Hoffnung auf eine bessere Zukunft im Miteinander. „Seht zu, wenn ihr groß seid, dass es dann besser wird! Uns ist es nicht ganz gelungen. Werdet anständiger, ehrlicher, gerechter und vernünftiger, als die meisten von uns waren! Die Erde soll früher einmal ein Paradies gewesen sein.
Möglich ist alles. Die Erde könnte wieder ein Paradies werden. Alles ist möglich. (Erich Kästner)“
Das Stück dauert eine Stunde und zehn Minuten (ohne Pause) und ist für Kinder ab sechs Jahren. Die Inszenierung stammt von Leonardo Raab, Ausstattung von Jeannine Cleemen, Dramaturgie Arne Langer. Vorstellungen für Familien gibt es Samstag, 12. November, 11 Uhr; Sonntag, 4. Dezember, 11 Uhr und 14 Uhr; Sonntag, 11. Dezember um 11 und 14 Uhr sowie Montag, 26. Dezember, um 11 Uhr.