Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Emotionaler Abschied
Sportdirektor Tobias Werner wechselt vom FC Carl Zeiss Jena zu Fußball-Zweitligist SSV Jahn Regensburg
Jena. „Als ich zur Geschäftsstelle gefahren bin, wusste ich, dass ich einige Mitarbeiter enttäusche und einige traurig sind“, sagt Tobias Werner. Der Sportdirektor des FC Carl Zeiss Jena hat sich am Dienstag verabschiedet, weil er zum 1. Dezember zum Zweitligisten SSV Jahn Regensburg wechselt.
Dort wird der 37-Jährige als Sport-Geschäftsführer eingestellt – ein Posten, den sich der ehemalige
Bundesliga-Spieler nicht entgehen lassen wollte. Zumal durchs Zukunftskonzept des FC Carl Zeiss und die damit verbundenen Sparmaßnahmen ein Aufstieg in die dritte Liga in weite Ferne rückt – jene Liga, in der die Mannschaft bei Werners Amtsantritt spielte. „Nach Jena bin ich in der Gewissheit gekommen, dass der Verein aus der dritten Liga absteigen wird. Ich hatte Lust auf das Projekt und war überzeugt, dass wir den Aufstieg schaffen können“, sagt Werner rückblickend.
Geschäftsführer Chris Förster habe damals sehr um ihn gekämpft. „Er hat mir in der neuen Aufgabe vertraut, mir immer wieder Mut zugeredet und mich jederzeit unterstützt. Dafür bin ich ihm auf Lebenszeit dankbar“, sagt Werner. Leider habe man nach dem Saisonabbruch 2021 im zweiten Jahr knapp das Ziel verpasst, Meister zu werden. „Diese Spielzeit sind wir unter schwierigen Voraussetzungen gut gestartet. Für die Entwicklung in den vergangenen Wochen gibt es leider keine Erklärung“, sagt er.
„Wir müssen uns Schritt für Schritt befreien, die Jungs haben einen fantastischen Charakter und eine sehr hohe Qualität. Ich hoffe auf eine Initialzündung am Freitag, wie es uns vor einem Jahr beim Spiel gegen den damaligen Tabellenführer BFC Dynamo gelungen ist.“Zu diesem Zeitpunkt schaut Werner, dessen Familie noch bis zum Sommer
in Jena wohnen wird, nur noch als Fan zu. Zwar läuft sein Arbeitsvertrag noch bis zum Monatsende, aber der FC Carl Zeiss hat ihn freigestellt. Sie wollten ihm den Karrieresprung nicht verbauen und lassen ihn ohne Ablöse zum Zweitligisten ziehen, der vor ein paar Wochen bei Werner angeklingelt hatte. „Er hat nun für sich und für seine Familie die Entscheidung getroffen, beruflich den nächsten Schritt zu gehen, für den wir ihm alles Gute und viel Erfolg wünschen“, sagt Förster.