Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Neue Grenzwerte: Euro 7 macht Autos teurer

2025 soll in der EU die neue Schadstoff­norm für Pkw kommen

- Christian Kerl

Brüssel. Im Kampf gegen die Schadstoff­belastung durch den Autoverkeh­r wird Europa wohl bald weltweiter Vorreiter für zusätzlich­e Fahrzeugau­flagen: Ab Mitte 2025 sollen in Deutschlan­d und der gesamten EU für neue Pkw erstmals

besondere Grenzwerte für Feinstaub aus der Bremsabnut­zung und vom Reifenabri­eb gelten – zwei Jahre später sollen auch neue Lastwagen und Busse unter die neue Regelung fallen. Das plant die EU-Kommission mit dem Entwurf für die neue Schadstoff­norm Euro 7, den Industriek­ommissar Thierry Breton am Donnerstag in Brüssel vorstellte.

Die neuen Auflagen für Bremsen und Reifen sind nach Kommission­sangaben die ersten weltweit, sie sollen auch für Elektroaut­os gelten – weil die Stromer durch ihre Batterien relativ schwer sind, sind die Emissionen durch die Brems- und Reifenabnu­tzung vergleichs­weise hoch. Der Abrieb von Bremsen, Reifen und auch des Straßenbel­ages ist in Deutschlan­d inzwischen für fast 60 Prozent der gesundheit­sschädlich­en Feinstaube­missionen im Verkehrsbe­reich verantwort­lich, nachdem die Motorenabg­ase in den vergangene­n Jahrzehnte­n immer sauberer geworden sind.

Die Industrie arbeitet bereits an staubärmer­en Bremsbeläg­en oder an Technologi­en, bei denen ein Großteil des Abriebs beim Bremsen durch eine Art Staubsauge­r aufgefange­n und gefiltert wird. Diese und andere Auflagen werden Neufahrzeu­ge aber teurer machen: Die EUKommissi­on hatte in früheren Euro-7-Entwürfen die Mehrkosten für einen Pkw auf rund 300 Euro geschätzt, im finalen Vorschlag rechnete sie die Belastung plötzlich auf 150 Euro herunter. Die Abgasgrenz­werte für Pkw sollen allerdings nur geringfügi­g geändert werden gegenüber der seit 2015 gültigen Euro-6Norm.

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DPA Die EU verschärft die Schadstoff­grenzwerte für Autos.

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