Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Jenoptik trotzt der Krise
Gut gefüllte Auftragsbücher sorgen für Zuversicht in Jena. Umsatzplus in ersten drei Quartalen
Jena. Auftragsbestand auf Rekordhoch, Umsatz kräftig gestiegen: Der Vorstandschef des Thüringer Jenoptik-Konzerns, Stefan Traeger, zeigte sich am Donnerstag in Jena mit der Geschäftsentwicklung in den ersten drei Quartalen zufrieden und bekräftigte die bereits angehobene Umsatzprognose für 2022. „Jenoptik hat ihre Wachstumsstärke und Resilienz in einem anspruchsvollen Umfeld bewiesen“, erklärte er.
In diesem Jahr werde nun ein Umsatz in der oberen Hälfte der Spanne von 930 bis 960 Millionen Euro angepeilt. In den ersten neun Monaten summierten sich die Erlöse auf 698,0 Millionen Euro – ein Plus von 34,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor allem das Geschäft mit Ausrüstungen für die Halbleiterindustrie war ein Wachstumstreiber. Verbessert zeigte sich im dritten Quartal auch der Auftragseingang aus der Automobilindustrie.
Drei Viertel des Umsatzes aus dem Auslandsgeschäft
Der Auftragsbestand lag nach den Angaben Ende September mit 749,8 Mio Euro rund ein Drittel über dem Vorjahresniveau. Trotz eines Rückgangs ist das börsennotierte Unternehmen weiterhin stark vom Absatz im Ausland abhängig. Insgesamt wurden in den ersten
drei Quartalen gut drei Viertel des Umsatzes im Ausland erzielt – 81,5 Prozent waren es vor einem Jahr.
Nach höheren Steuerzahlungen und einem negativen Ergebnis des im Sommer verkauften Militärtechnikgeschäfts
erzielte Jenoptik unter dem Strich per Ende September einen Konzerngewinn von 41,4 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es allerdings noch 66,2 Millionen Euro. Der Vorstand verwies
auf Einmaleffekt im Vorjahr. 2021 hatte der Konzernumsatz bei 751 Millionen Euro gelegen. Jenoptik beschäftigt nach eigenen Angaben rund 4400 Mitarbeiter, davon etwa 1500 in Jena.