Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Mehrere Tote bei Anschlag in Istanbul

Bombe explodiert in beliebter Einkaufsst­raße der türkischen Metropole

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Istanbul. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine Explosion auf der Istanbuler Einkaufsst­raße Istiklal als „hinterhält­igen Anschlag“bezeichnet. Dabei seien mindestens sechs Menschen getötet und 81 Menschen verletzt worden, sagte Erdogan am Sonntag. Eine Verdächtig­e habe eine Bombe gezündet, die Ermittlung­en liefen weiter, sagte der türkische Vizepräsid­ent Fuat Oktay am Abend. Er nannte keine weiteren Details zu der Frau oder zum möglichen Motiv für die Tat.

Die Explosion trug sich um 16.20 Uhr Ortszeit zu. Rettungskr­äfte und Polizei seien in großer Zahl vor Ort im Einsatz, berichtete der staatliche Sender TRT. Oktay zufolge kamen vier Menschen noch vor Ort ums Leben. Hubschraub­er überflogen Beyoglu und angrenzend­e Stadtteile am frühen Abend.

In türkischen Medien wurde kurz nach dem Unglück vorerst nicht über die Explosion berichtet. Die türkische Rundfunkbe­hörde Rtük verhängte eine vorläufige Nachrichte­nsperre für Medien. Berichte über die Explosion sollten vermieden werden, um nicht für Angst und Panik in der Bevölkerun­g zu sorgen, hieß es in dem Schreiben am Nachmittag. Die Sender CNN Türk und TRT etwa unterbrach­en daraufhin ihre Berichte über die Explosion auf der beliebten Einkaufsme­ile.

Die Straße ist ein touristisc­her Hotspot im Zentrum des europäisch­en Teils der türkischen Metropole Istanbul, auf der auch sonntags häufig großes Gedränge herrscht.

Im Jahr 2016 hatte sich ein Selbstmord­attentäter auf der Istiklal in die Luft gesprengt und vier Menschen getötet, 39 wurden verletzt. Nach Angaben der türkischen Regierung hatte der Attentäter Verbindung­en zur Terrormili­z Islamische­r Staat (IS). Die Gruppe selbst bekannte sich nicht zu der Tat.

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FRANCISCO SECO / DPA Bewaffnete Sicherheit­skräfte nahe des Tatortes.

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