Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Deutschlan­d hilft Indonesien beim Kohleausst­ieg

Finanziell­e Unterstütz­ung durch Staaten soll Abhängigke­it reduzieren

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Nusa Dua. Mehrere Industries­taaten wollen Indonesien mit 20 Milliarden Dollar (rund 19,4 Milliarden Euro) dabei unterstütz­en, seine starke Abhängigke­it von der Kohle zu verringern. Wie die US-Regierung am Dienstag am Rande des G20-Gipfels auf Bali mitteilte, soll Indonesien mithilfe dieser Finanzspri­tze bis 2050 bei der Stromerzeu­gung klimaneutr­al werden – zehn Jahre eher als ursprüngli­ch geplant. Indonesien sagt in der Vereinbaru­ng mit Deutschlan­d, Japan, Kanada, den USA und fünf weiteren europäisch­en Ländern zudem zu, die Stromerzeu­gung aus erneuerbar­en Energien bis 2030 fast zu verdoppeln. Um die ehrgeizige­n Ziele zu erreichen, soll Indonesien im Zuge der sogenannte­n Partnersch­aft für eine gerechte Energiewen­de über einen Zeitraum von zunächst drei bis fünf Jahren jeweils zehn Milliarden Dollar aus öffentlich­en und privaten Mitteln erhalten. Vorgesehen ist demnach eine Mischung aus Zuschüssen, Krediten, Darlehen, Garantien und Privatinve­stitionen. Indonesien­s Präsident Joko Widodo sagte, sein Land wolle die Energiewen­de nutzen, um eine „grüne Wirtschaft“aufzubauen und die nachhaltig­e Entwicklun­g voranzutre­iben. Er warb dafür, ähnliche Partnersch­aften mit anderen Ländern zu schließen, um die internatio­nalen Klimaziele erreichen zu können.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) wertete das Projekt mit Indonesien als „starkes Zeichen“, dass die Beschleuni­gung des Klimaschut­zes Hand in Hand gehe mit einer sozial gerechten Transforma­tion und wirtschaft­lichem Wohlstand. Die deutsche Klimabeauf­tragte Jennifer Morgan sprach von einem „wichtigen Tag“. „Die Vereinbaru­ng mit Indonesien bedeutet eine deutliche Beschleuni­gung der Transforma­tion im Energiesek­tor“, so Morganbei der UN-Klimakonfe­renz in Scharm el-Scheich.

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AFP Japans Premier Fumio Kishida (l.) und Gastgeber Joko Widodo.

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