Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Ab Januar weniger Kaufprämie für E-Autos
Förderung für Hybrid-Fahrzeuge läuft zu Silvester aus. Kunden müssen sich auf lange Lieferzeiten einstellen
Erfurt. Den Käufern von Neuwagen mit einem elektrischen oder hybriden Antrieb läuft die Zeit davon. In der Neujahrsnacht laufen die bisher gewährten Zuschüsse beim Kauf eines Hybridautos aus, die Fördersumme beim E-Auto sinkt.
Um den Absatz der vergleichsweise teuren Autos mit alternativen Antrieben anzukurbeln, hatten sich Staat und Hersteller auf die Zahlung eines Umweltbonus verständigt. Dieser liegt bei einem reinen EAuto bei bis zu 9000 Euro je Fahrzeug, der Erwerb eines Hybridautos wird mit bis zu 6750 Euro bezuschusst.
„Der Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle muss bis zum 31. Dezember eingegangen sein, wenn man in den Genuss der Förderung kommen will“, bestätigte der Geschäftsführer des Landesverbandes Thüringen des Kraftfahrzeuggewerbes, Dietmar Hoffmann, auf Anfrage das Ende der Förderung.
Es reiche durchaus noch aus, die entsprechenden Unterlagen am Silvestertag bis zum Mittag online oder per Fax einzureichen, die Dauer der Bearbeitung spiele dann keine Rolle mehr erklärt Hoffmann. Allerdings könne ein entsprechender Antrag erst nach der erfolgten Zulassung des Fahrzeuges mit dem entsprechenden Kennzeichen erfolgen.
Gegenwärtig warten aber nicht nur in Thüringen viele Käufer von Neuwagen auf die Auslieferung ihrer Autos, die teils schon im Februar oder März bestellt wurden. „Es kommt durch die unterbrochenen Lieferketten, fehlende Bauteile und durch teilweisen Produktionsausfälle oder -kürzungen als Reaktion auf die drastischen Energiepreisanstiege zu längeren Wartezeiten“, räumt Hoffmann ein.
Als Verband habe man daher schon Anfang November begonnen, die Autohändler im Freistaat für dieses Thema zu sensibilisieren. „Sie müssen sich auf einen Run bei der Auslieferung von Fahrzeugen in den letzten Wochen des Jahres einstellen“, sagte Hoffmann. Die Autohersteller versuchten die Wartelisten abzuarbeiten und so viele Fahrzeuge wie nur irgend möglich noch rechtzeitig vor dem Jahreswechsel an die Kunden zu bringen.
Allerdings sei dazu auch die gezielte Unterstützung seitens der Verwaltungen
notwendig. Über das Landesverwaltungsamt und die zuständigen Stadt- und Kreisverwaltungen habe man auf geöffnete Zulassungsstellen möglichst bis einschließlich Silvestermittag gedrungen, so Hoffmann. „Geschlossene Zulassungsstellen über und zwischen den Feiertagen wären eine Katastrophe“, so der Verbandschef.
Einige große deutsche Autohersteller hätten Händlern bereits signalisiert, dass man bei Bestellung bis zu einem bestimmten Stichtag eine Art Kulanzregelung finden und die ausfallende Prämie vom Staat übernehmen könne. Da lohne sich aber ein Blick in den jeweiligen Vertrag und eine Nachfrage.