Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Ein Festival für Heimatgenuss
Erstmals beteiligen sich Restaurants in ganz Thüringen an der Aktion. Zutaten aus dem Altenburger Land müssen verwendet werden
Schmölln/Altenburg. Sachsen, Sachsen-Anhalt und jetzt auch ganz Thüringen – erstmals in allen drei Bundesländern Mitteldeutschlands startet das Heimatmenü-Festival im Rahmen des mitteldeutschen Projektes „Heimatgenuss“. Dass das möglich ist, ist dem Altenburger Land zu verdanken.
Mitfinanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist das Projekt eines im Rahmen der Förderung von Kohlerevieren. Das Altenburger Land ist der einzige Kreis in Thüringen, der als ehemalige Bergbauregion anerkannt ist. „Dafür, das wir nun in ganz Thüringen das Heimatmenü-Festival feiern können, habe ich eine Sondergenehmigung erwirken müssen“, erläutert Christine Klauder, Projektleiterin Heimatgenuss Mitteldeutschland. Bedingung für all die Heimatmenüs im Freistaat: es müssen Zutaten aus dem Altenburger Land verwendet werden.
Heimische Erzeuger spielen Hauptrolle
Die finden sich in den kommenden Wochen nun auch in Mittelthüringen, Südthüringen und Nordthüringen. Denn in all diesen Regionen beteiligen sich Restaurants, Gasthöfe und Hotels am Festival, das vom 15. bis zum 28. November einlädt. Was zur Entdeckertour werden kann, denn es dreht sich alles um das Regionale, um dessen kulinarischen
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und handwerklichen Reichtum sowie um seine fantasievollen Akteure.
Bei den Menüs auf der Speisekarte spielen heimische Erzeuger und Produzenten die Hauptrollen. So wie im Reussischen Hof in Schmölln. Herzstück auf der Heimatmenü-Karte hier ist der Schmöllner Mutzbraten: als Mutzschinken, als Braten mit selbst gemachtem Sauerkraut, Senf und
Brot sowie als süßer Mutz in Pralinenform. Die Erzeuger kommen allesamt aus der Nachbarschaft: zwei Biohöfe, der Landhandel Schmölln, eine Fleischerei in Nöbdenitz, ein Vollmershainer Bäcker. Komplettiert wird alles mit einer Bierverkostung mit Gerstensaft der Altenburger Brauerei.
Nachdem in Sachsen-Anhalt und Sachsen bereits in der Vorwoche die Gastronomen ihre Tische deckten,
ziehen nun Sachsen und Thüringen nach.
Der Reussische Hof ist bereits zum zweiten Mal dabei. „Allerdings“, so Inhaber Thomas Büchner, „stand die Aktion 2021 im Zeichen von Corona und lief mitten in die damit verbundenen Beschränkungen auch für Gastronomiebetriebe hinein. Aber wir hatten sehr viele Anfragen dazu, das Interesse ist also schon mal geweckt.“
Erstmals sind ab heute bis Ende November mehrere Gasthöfe und Restaurants entlang der Städtekette Erfurt- Weimar – Jena sowie im Thüringer Wald mit von der Partie und präsentieren sich und ihre Regionen von der besten kulinarischen Seite.
Christine Klauder verrät: „Die Küchenchefs von gut einem Dutzend Restaurants legen sich damit ordentlich ins Zeug und machen
mit raffinierten Speisefolgen quasi einen Kniefall vor den regionalen Produkten.“
Dabei belassen es einige der teilnehmenden Häuser nicht nur beim Kreieren eines Menüs, sondern laden gleich zu speziellen Abendveranstaltungen ein. Zum Beispiel das Weimarer Hotel Elephant, das an drei Abenden mit seinem „Stummfilmmenü“regionale Schätze heben will.