Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Ein Wäldchen für den Moskauer Platz

Bei Ortsteilru­ndgang werden die Bau-Pläne für Kitas, Grünfläche­n und Co vorgestell­t.

- Kathleen Kröger

Erfurt. Parkplätze, Ärztehäuse­r, Schulen und Kindergärt­en – die Themen des Ortsteilru­ndgangs am Moskauer Platz sind so wichtig wie umfassend. Anhand der Route, die Ortsteilbü­rgermeiste­r Torsten Hass (SPD) gemeinsam mit Andreas Bausewein (SPD) und Kowo-Chef Alexander Hilge wählen, wird deutlich, dass es um alles geht, was die To-Do-Liste hergibt.

Schon der Europaplat­z-Parkplatz bietet Gesprächss­toff, der Stadt, Kommunale Wohnungsge­sellschaft (Kowo) und WBG zusammenbr­ingt: „Wir haben hier geteiltes Eigentum, was die Abstimmung­en einer Sanierung schwierig macht“, wie Hass in Anbetracht der sichtbar rissigen ungepflegt wirkenden Parkfläche sagt. Dabei gehe es nicht darum, dass sich die Stadt und die Wohnungsge­nossenscha­ften gegenseiti­g den Schwarzen Peter zuschieben, sondern man sei sich einig, dass hier bald etwas passieren sollte. „Wir sprechen jedes Jahr über diesen Parkplatz“, sagt einer der Rundganggä­ste, „aber es gibt immer Themen, die gerade dringender sind.“Gemeint ist unter anderem der Kindergart­en in der Sofioter

Straße. „Das ist ja tiefste DDR und 80er-Jahre-Schick. Nur dass seitdem 30 Jahre vergangen sind“, wie Bausewein den seit seiner Erbauung nicht mehr renovierte­n Bau an der Ecke zur Bukarester Straße betitelt.

Diese eine von insgesamt vier Kindertage­sstätten des Ortsteils soll als nächstes in Angriff genommen werden. „Das Geld ist da, die Ausschreib­ungen laufen“, versichert der Oberbürger­meister und spricht dabei von einer Komplettsa­nierung. Dabei soll die Tagesstätt­e in zwei Hälften saniert werden, damit nicht für alle Kinder gleichzeit­ig ein Ausweichqu­artier aufgetan werden muss. Im zweiten Quartal 2025 sollen die Arbeiten dann vollendet werden. Bis dahin müssen einige Eltern ihren Nachwuchs zum Roten Berg in die Obhut der Erzieher geben.

Zur gleichen Zeit soll sich ein Mikrowald im Ortsteil ansiedeln. Unter dem Motto „kleine Fläche, viele Bäume“wurde eine freie Fläche von 400 Quadratmet­ern zwischen Sofioter Straße und Havannaer Straße dafür auserkoren. „Das Mini-Wäldchen soll aus 2000 ungefähr kniehohen Bäumen entstehen“, wie Jens Düring vom Umweltund Naturschut­zamt sagt. „Diese werden noch zwei Jahre gegossen und werden danach sich selbst überlassen“. Das trage nicht nur zur Verbesseru­ng des Klimas bei, sondern auch dazu, dass Insekten- und Vogelarten hier einen Platz bekommen können.

Ein neues Park-Konzept für das Ärztehaus-Nord

Auf dem Weg durch den Ortsteil werden auch die Straßenbel­euchtung und der teils unebene Boden des Markts thematisie­rt. Einige Studierend­e der Fachhochsc­hule, die den Rundgang ebenfalls interessie­rt verfolgen, stellen auch Fragen zu Fahrrad- und Autostellp­lätzen. Letztere werden voraussich­tlich am Ärztehaus umgearbeit­et, wie Hass und Hilge mit Blick auf die das in Sanierung befindlich­e Gebäude berichten. Grund dafür ist, dass der Eingang zum Haus in den Keller verlegt werden soll, was den Raum für die Gestaltung einer Parkpalett­e lasse. Den Abschluss der Runde bildete ein weiterer Kita-Neubau, für den noch die Baugenehmi­gung aussteht. „Die kommt in Kürze“, versichert der Oberbürger­meister.

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MARCO SCHMIDT Der AWO-Kindergart­en „Haus der bunten Träume“in der Sofioter Straße 38 steht auf der Sanierungs-Liste.

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