Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Ein Wäldchen für den Moskauer Platz
Bei Ortsteilrundgang werden die Bau-Pläne für Kitas, Grünflächen und Co vorgestellt.
Erfurt. Parkplätze, Ärztehäuser, Schulen und Kindergärten – die Themen des Ortsteilrundgangs am Moskauer Platz sind so wichtig wie umfassend. Anhand der Route, die Ortsteilbürgermeister Torsten Hass (SPD) gemeinsam mit Andreas Bausewein (SPD) und Kowo-Chef Alexander Hilge wählen, wird deutlich, dass es um alles geht, was die To-Do-Liste hergibt.
Schon der Europaplatz-Parkplatz bietet Gesprächsstoff, der Stadt, Kommunale Wohnungsgesellschaft (Kowo) und WBG zusammenbringt: „Wir haben hier geteiltes Eigentum, was die Abstimmungen einer Sanierung schwierig macht“, wie Hass in Anbetracht der sichtbar rissigen ungepflegt wirkenden Parkfläche sagt. Dabei gehe es nicht darum, dass sich die Stadt und die Wohnungsgenossenschaften gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben, sondern man sei sich einig, dass hier bald etwas passieren sollte. „Wir sprechen jedes Jahr über diesen Parkplatz“, sagt einer der Rundganggäste, „aber es gibt immer Themen, die gerade dringender sind.“Gemeint ist unter anderem der Kindergarten in der Sofioter
Straße. „Das ist ja tiefste DDR und 80er-Jahre-Schick. Nur dass seitdem 30 Jahre vergangen sind“, wie Bausewein den seit seiner Erbauung nicht mehr renovierten Bau an der Ecke zur Bukarester Straße betitelt.
Diese eine von insgesamt vier Kindertagesstätten des Ortsteils soll als nächstes in Angriff genommen werden. „Das Geld ist da, die Ausschreibungen laufen“, versichert der Oberbürgermeister und spricht dabei von einer Komplettsanierung. Dabei soll die Tagesstätte in zwei Hälften saniert werden, damit nicht für alle Kinder gleichzeitig ein Ausweichquartier aufgetan werden muss. Im zweiten Quartal 2025 sollen die Arbeiten dann vollendet werden. Bis dahin müssen einige Eltern ihren Nachwuchs zum Roten Berg in die Obhut der Erzieher geben.
Zur gleichen Zeit soll sich ein Mikrowald im Ortsteil ansiedeln. Unter dem Motto „kleine Fläche, viele Bäume“wurde eine freie Fläche von 400 Quadratmetern zwischen Sofioter Straße und Havannaer Straße dafür auserkoren. „Das Mini-Wäldchen soll aus 2000 ungefähr kniehohen Bäumen entstehen“, wie Jens Düring vom Umweltund Naturschutzamt sagt. „Diese werden noch zwei Jahre gegossen und werden danach sich selbst überlassen“. Das trage nicht nur zur Verbesserung des Klimas bei, sondern auch dazu, dass Insekten- und Vogelarten hier einen Platz bekommen können.
Ein neues Park-Konzept für das Ärztehaus-Nord
Auf dem Weg durch den Ortsteil werden auch die Straßenbeleuchtung und der teils unebene Boden des Markts thematisiert. Einige Studierende der Fachhochschule, die den Rundgang ebenfalls interessiert verfolgen, stellen auch Fragen zu Fahrrad- und Autostellplätzen. Letztere werden voraussichtlich am Ärztehaus umgearbeitet, wie Hass und Hilge mit Blick auf die das in Sanierung befindliche Gebäude berichten. Grund dafür ist, dass der Eingang zum Haus in den Keller verlegt werden soll, was den Raum für die Gestaltung einer Parkpalette lasse. Den Abschluss der Runde bildete ein weiterer Kita-Neubau, für den noch die Baugenehmigung aussteht. „Die kommt in Kürze“, versichert der Oberbürgermeister.