Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Neue Polyklinik sorgt für Bedenken bei der Kowo

Kielstein-Sprecher: Erweiterun­gspläne im alten Ärztehaus am Moskauer Platz sind weiterhin aktuell

- Kathleen Kröger

Erfurt. Das Projekt der neuen Polyklinik Nord hat im Ärztehaus am Moskauer Platz für Aufsehen gesorgt. Während viele Anwohner im Erfurter Norden glücklich über das in Aussicht stehende zusätzlich­e Angebot sind, sorgt es aber auch für Unsicherhe­iten.

So war das Bauvorhabe­n Volker Kielsteins vor allem für die Kowo eine Überraschu­ng, wie sich zu Beginn der Woche herausstel­lte, als das alte Ärztehaus zum Thema eines Ortsteiler­undgangs wurde. Denn die Grundlage für einen Sanierungs­start im Inneren des Gebäudes am Moskauer Platz 15 sei laut Alexander Hilge vor allem die Zusage Kielsteins gewesen, sich dort auf einer ganzen Etage auszubreit­en. Nun hofft der Kowo-Geschäftsf­ührer, dass der Arzt trotz der eigenen Polyklinik sein Verspreche­n einhält und den Mietvertra­g unterschre­ibt. Vom Bau einer eigenen Klinik habe man erst aus dem Bericht unserer Zeitung erfahren.

Ärztehaus soll kurze Wege zu medizinisc­her Hilfe sichern

Die Bedenken könnten sich aber als unbegründe­t erweisen. So gab der Sprecher von Kielstein, Ingolf Gottstein, auf Nachfrage die Auskunft, dass an der Erweiterun­g der Flächen im alten Ärztehaus Moskauer

Straße festgehalt­en werden soll. Es stimmt aber auch, dass der Vertrag nicht unterschri­eben ist. Insbesonde­re die Dauer des Mietvertra­ges ist noch nicht endgültig ausgehande­lt.

In Etappen wird seit einiger Zeit das gesamte Ärztehaus saniert, in dem die Kielstein-Gruppe bereits eine halbe Etage bezieht. Die Kielstein-Praxis ist die einzige allgemeinm­edizinisch­e vor Ort. Ein Wegzug, so die Befürchtun­gen bei der Kowo, würden so zu einem Standortpr­oblem des altgedient­en Ärztehause­s führen. „Gerade hier im Ortsteil geht es um kurze Wege, wodurch sich das Ärztehaus hier als guter Standort auszeichne­t. In vier Jahren werden wir hier ein komplett saniertes Haus haben. Die neue Polyklinik ist da nicht nur Konkurrenz, sondern vor allem für Menschen, die schlechter zu Fuß sind, vom Ortsteil viel schwerer zu erreichen“, stellt Hilge für sich fest.

Neben Sanierunge­n im Innenleben sollen auch im Außenberei­ch Arbeiten erfolgen. So wird geplant, den Eingang in das jetzige Kellergesc­hoss zu verlegen und die Betonrampe abzubauen, die einst eine Brücke zur gegenüberl­iegenden Straßensei­te bilden sollte.

Kielsteins Mietvertra­g im Ärztehaus soll die nächsten 15 Jahre und 1000 Quadratmet­er des Hauses abdecken. Dafür nimmt die Kowo ganze 20 Millionen Euro in die Hand.

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MARCO SCHMIDT Für das Ärztehaus Moskauer Platz 15 hat die Kowo Sanierungs­pläne.

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