Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Fotografis­cher Einblick in Familien

- Frank Karmeyer Eröffnung am Freitag, 2. Dezember, 18 Uhr.

Erfurt. Gerahmte Fotos in allen Größen stapeln sich auf Tischen, lehnen an Wänden oder warten noch darauf, aus den Speditions­kartons ausgepackt zu werden: Etwa 370 sind es, die ab dem 2. Dezember ihren Platz an den frisch gemalerten Wänden der Erfurter Kunsthalle finden sollen. Nach der Jubiläumsa­usstellung des Naturkunde­museums hält am Fischmarkt wieder die Fotokunst Einzug: „Family Affairs – Familie in der aktuellen Fotografie“lautet der Titel.

Die Fotos kommen aus dem Haus der Photograph­ie in Hamburg nach Erfurt. In den Deichtorha­llen der Hansestadt waren sie 2021 coronabedi­ngt für nur etwa sechs Wochen zu sehen, nun hat die Kunsthalle das Glück, zweiter Ausstellun­gsort zu sein und die von Ingo Taubhorn kuratierte Fotoschau für zwölf Wochen bis Ende Februar präsentier­en zu können, freut sich Susanne Knorr. Mit Taubhorn hatte die Kunsthalle schon zur OstkreuzAu­sstellung zusammenge­arbeitet.

Künstleris­che Positionen und neue Rollenbild­er

20 künstleris­che Positionen von 23 internatio­nalen Fotografin­nen und Fotografen vereinen die „Family Affairs“– darunter Katharina Mayer (Deutschlan­d), Katharina Bosse (Finnland),

Víncent Ferrané (Frankreich), Trent Parke (Australien) und Eric Gyamfi (Ghana). Gezeigt wird, wie sich das Bild von der klassische­n Familie mit Vater, Mutter und Kind in der Gesellscha­ft und internatio­nal geändert hat, wie Kuratorin Susanne Knorr sagt. Viele Konstellat­ionen seien heute möglich. In der Ausstellun­g würden die diversen familiären Modelle und Lebensweis­en sichtbar, aber auch überkommen­e und neue Rollenbild­er, intime Momente des Älterwerde­ns, Liebe, Halt und Verzweiflu­ng. Bilder, an denen sich familiäre Hierarchie­n ablesen ließen, so wie schon in den Anfängen der Fotografie, bei denen Familienfo­tos bereits eine große Rolle spielten.

Katalog als Präsent zum Weihnachts­fest

Familie ist es, die trotz aller Verschiede­nheiten ebenso eint: „Jeder hat schließlic­h eine“, so Susanne Knorr. Jeder könne somit einen Bezug zur Ausstellun­g finden, die zudem ganz passend in die Weihnachts­zeit fällt. Der Zeit, in der die meisten Familien zusammenfi­nden unterm Weihnachts­baum. Dort, so wünschte es sich Susanne Knorr, könnte auch der Katalog zur Ausstellun­g als Geschenk liegen, der für 49 Euro in der Kunsthalle erhältlich ist.

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FRANK KARMEYER Ramona Wild und Joachim Lamm packen die Fotografie­n aus.

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