Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Strittigem Plakat folgt wandernder Radplatz
Bike-Ports sollen für eine zukunftsgerechtere Nutzung des Erfurter Stadtraums werben
Kultur-Tipps Oper „Elektra“im Großen Haus
Die Oper „Elektra“von Richard Strauß ist am Samstag im Großes Haus des Theaters zu erleben. Mit großer Expressivität entführt Strauss’ Musik in eine von Mord Vergeltung und Blutrache geprägte Welt. Beginn ist um 19 Uhr. Regisseur Giancarlo Del Monaco widmet sich dem jahrtausendealten Mythos um die Tochter eines Ermordeten. red
Orgelfeuerwerk in der Michaeliskirche
Ein Orgelfeuerwerk mit Andreas Schmidt ist am Samstag in der Michaeliskirche zu erleben. Es erklingen ab 18 Uhr Werke von Händel, Johann Sebastian Bach und anderen. Der Eintritt ist frei. Die Evangelische Stadtmission freut sich über Spenden. red
Classixx-Samstagsparty im Presseclub
Die Classixx-Samstagsparty steigt auch dieses Wochenende im Presseklub am Karl-Marx-Platz. Die Feierlustigen erwartet ein Abend mit Musik der 80er, 90er, Pop und aus dem aktuellen Charts. Durch die Empore ist es möglich ohne räumliche Trennung, geeignete Plätze zum relaxen oder tanzen zu finden. red
Ausstellung „Magie der Wirklichkeit“im Angermuseum
Erfurt. Kaum zu übersehen in leuchtendem Grün und Rot sind die beiden neuen Fahrradständer – einer am Domplatz in Form eines Fahrrades, der andere vor der Barfüßerruine als Auto-Umriss. Mit diesen sogenannten „Bike-Ports“will der Erfurter Verkehrsbeigeordnete, Matthias Bärwolff, aber mehr, als nur eine Abstellmöglichkeit für insgesamt 18 Räder bieten: Sie sollen ins Bewusstsein rufen, dass die jeweils zwölf Quadratmeter eines Autoparkplatzes auch anders, gerechter genutzt werden können.
Die Plätze indes sind vorläufig, auch wenn die Bike-Ports sicherheitshalber mit dem Asphalt verschraubt wurden. Zusätzlich wurde eine Warnbake aufgestellt – zur Verkehrssicherheit, damit niemand vor den Bike-Port fährt. Perspektivisch sollen die Bike-Ports ihre Standorte wechseln und so durchs Stadtgebiet „wandern“. Zehntausend Euro haben beide Bike-Ports in der Anschaffung gekostet.
Zwölf Quadratmeter beansprucht ein geparktes Auto für sich
Sie gelten Bärwolff als Beispiel für die ungleichmäßige Flächenverteilung, „Clemens Gröszer. Magie der Wirklichkeit“die in den Städten vorherrscht. heißt die Ausstellung, die Die Kampagne #erfurtstadtraum, am Samstag, 16 Uhr, im Foyer des vom Steuerzahlerbund Angermuseum eröffnet wird. Vom aus Bärwolffs Warte zu unrecht als 20. November bis 5. März 2023 präsentiert Geldverschwendung gerügt, sei das Museum Malerei und mehr als nur eine Plakataktion, betont Zeichnungen des Künstlers. red der Beigeordnete. „Sie wird
durch jedes Bauprojekt, das öffentliche Flächen neu verteilt gelebt. „Wir wollen auch weiterhin zeigen, dass wir viel mehr aus zwölf Quadratmetern machen können, als nur einen Autostellplatz“, erklärter das Aufstellen der neuen Fahrradports.
Dirk Büschke als städtischer Radverkehrsbeauftragter sieht die neuen Abstellmöglichkeiten als ein weiteres positives Zeichen für eine verbesserte
Radinfrastruktur: „Wir wollen den Radverkehr fördern und dazu gehören auch ordnungsgemäße Abstellanlagen. Auf unseren Fußwegen ist dafür kein Platz. Deshalb müssen wir in Zukunft auch PkwStellflächen am Straßenrand umwidmen, denn der öffentliche Raum ist begrenzt.“Wie begrenzt, muss auch das Provisorium am Domplatz erfahren: Um nicht den Straßenverkehrsraum
einzuschränken, stehen die im Bike-Port abgestellten Räder auf den Gehweg über…
Ein dickes Brett, das es für den Radverkehr zu bohren gilt
Für Bärwolff ist es ein dickes Brett, dass es für mehr Radfreundlichkeit zu bohren gilt. Die Bike-Ports sind quasi die Vorhut von sogenannten Parklets. Das sind Stadtmöbel, die
auf Parkplätzen aufgestellt werden und alternative Nutzungsmöglichkeiten bieten – als Sitzecke, Grünfläche oder als Fahrradabstellfläche. Parallel würden schon Gespräche geführt, wie bessere Abstellmöglichkeiten bei Großveranstaltungen, aber auch generell am Domplatz geschaffen werden könnten, wie dies im Rahmen der Bundesgartenschau der Fall war.