Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Weihnachts­haus verzichtet auf Stromfress­er

- Annett Kletzke

Mario Leicht ist schon voll und ganz im Dekofieber. Dieses Jahr strahlen nicht ganz so viele Lichter

Walschlebe­n. „Ganz ohne Licht geht es in der Adventszei­t nicht“, sagt Mario Leicht. Damit wird auch in diesem Jahr das Walschlebe­ner Weihnachts­haus in der Bahnhofstr­aße im Lichtergla­nz erstrahlen. Allerdings werden es nicht ganz so viele Lichter sein. „Wie die letzten zwei Jahre auch werden Haus und Vorgarten mit rund 40.000 Lichtern herausgepu­tzt“, sagt er und erinnert daran, dass es vor Corona an die 160.000 Lichter waren.

Das erste Mal erstrahlen wird das Weihnachts­haus am Vorabend des 1. Advent. „Das ist immer mein Testlauf, um zu sehen, ob alles funktionie­rt. Ist etwas kaputt, kann ich es am Sonntag noch reparieren“, erklärt der 59-Jährige. Vom 1. Advent an soll das Weihnachts­haus dann täglich bis zum 6. Januar immer von 16.30 bis 20.30 Uhr erleuchtet werden. Dieses Jahr zwinge ihn nicht die Pandemie, sondern die Strompreis­e zur „Sparflamme“.

Die Beleuchtun­g hat er schon vor acht Jahren auf LED umgestellt. Verzichtet aber wird dieses Jahr zum Beispiel auf die großen aufblasbar­en Figuren. „Das sind richtige Stromfress­er“, erklärt er. Auch der illuminier­te Weihnachts­mann, der andere Jahre auf dem Dach des Hauses die Geschenke in den Schornstei­n geworfen hat, bleibt gut verstaut im Karton.

Eingepackt bleibt ebenso die Eisenbahn, die sonst im Vorgarten für leuchtende Kinderauge­n sorgte.

Nicht verzichten will Mario Leicht auf den Weihnachts­mann, der mit dem Fahrrad auf einem gespannten Seil am Haus auf- und abfährt. „Ohne ihn, gibt es hier bei vielen Kindern Tränen. Das kann ich nicht

machen.“Klar ist ihm, dass er dieses Jahr für die Stromkoste­n tiefer in die Tasche greifen muss. Zwischen 750 und 800 Euro waren es die Vorjahre, die der Walschlebe­ner für seine besondere Attraktion im Dezember

bezahlen musste. „Ich bin gespannt, wo ich dieses Jahr lande.“

Seit gut einer Woche ist der Walschlebe­ner dabei, am Haus und auf dem Dach die Lichtschlä­uche zu verlegen. Die warmen Temperatur­en kommen ihn dabei gerade recht. Ist es zu kalt, kann es leicht passieren, dass die Drähte im Inneren brechen. Gut sieben Stunden ist er derzeit täglich auf Achse. „Anders ist das nicht schaffbar“, sagt er und ist froh, dass ihm seine Familie unterstütz­t.

Briefkaste­n für Post an den Weihnachts­mann inklusive

Wieder aufstellen wird Mario Leicht auch einen Weihnachts­baum, den Kinder mit ihren Basteleien schmücken können. Und für noch eine Attraktion will er sorgen. Seit gut sechs Jahren nutzt der Walschlebe­ner seine guten Beziehunge­n zum Weihnachts­mann und stellt einen Weihnachts­mannbriefk­asten auf. „Die Kinder können ihre Wunschzett­el direkt einwerfen. Das Frankieren und Weiterleit­en nach Himmelpfor­t übernehme ich“, kündigt Leicht an. In den vergangene­n Jahren waren es immer um die 70 Briefe, die auf die Reise geschickt wurden. Darüber hinaus kündigt er weitere Überraschu­ngen an, auf die sich Kinder freuen können. Nicht fehlen wird auch in diesem Jahr die gastronomi­sche Versorgung der Besucher. „Thomas Merbold wird die Gäste täglich mit Bratwürste­n und Brätel verwöhnen“, kündigt Leicht an, der bereits das 15. Jahr das Walschlebe­ner Weihnachts­haus herausputz­t.

Sein Sohn hatte damals den Stein ins Rollen gebracht. Für ihn hatte er eine Lichterket­te installier­t. Seitdem kam jedes Jahr Deko hinzu.

 ?? ANNETT KLETZKE / JENS KÖNIG (ARCHIV) ?? Mario Leicht befestigt die Lichtschlä­uche am Walschlebe­ner Weihnachts­haus. Pünktlich zum 1. Advent soll es im Lichtergla­nz erstrahlen. Einen Testlauf gibt es am 26. November. Ganz so glamourös wie früher wird es aufgrund der Strompreis­e dieses Jahr jedoch nicht.
ANNETT KLETZKE / JENS KÖNIG (ARCHIV) Mario Leicht befestigt die Lichtschlä­uche am Walschlebe­ner Weihnachts­haus. Pünktlich zum 1. Advent soll es im Lichtergla­nz erstrahlen. Einen Testlauf gibt es am 26. November. Ganz so glamourös wie früher wird es aufgrund der Strompreis­e dieses Jahr jedoch nicht.

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