Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Von Disztl bis Gottlöber
Die Traditionsmannschaft des FC Rot-Weiß Erfurt begrüßt zum 2. Oldie-Cup am 9. Dezember auch die Erfurter Uefa-Cup-Helden von einst
Erfurt. Nein, selbst mitspielen wird er nicht. Das letzte Mal, als Jürgen „Kimme“Heun vor den Ball getreten hat, waren die Hüften noch nicht repariert. „Jetzt ist mir das zu gefährlich“, sagt der Jahrhundertspieler des FC Rot-Weiß und ergänzt schmunzelnd. „Aber ein Trikot werde ich bestimmt anziehen.“
Für die zweite Auflage des „OldieCups“am Freitag, dem 9. Dezember, ab 18 Uhr in der Riethsporthalle hat sich die Erfurter Traditionsmannschaft illustre Gäste eingeladen. Allen voran jenes Team, das 1991 im Uefa-Cup für Sternstunden des Vereins gesorgt hatte. „Wegen
Corona konnten wir das 30-jährige Jubiläum nicht feiern. Das holen wir jetzt nach“, sagt Heun und hofft auf eine stimmungsvolle Kulisse.
Zugesagt haben bereits namhafte Protagonisten. So kommt mit Peter Disztl (62) der einstige Ausnahmetorhüter aus Ungarn und will beweisen, dass er seinen Kasten noch immer sauber halten kann. Der „bärtige Riese“, der 1985 mit Videoton Székesfehérvár im Europapokal-Finale gegen Real Madrid stand, war ein Garant für den damaligen RotWeiß-Erfolg. In beiden Spielen der ersten Uefa-Cup-Runde blieb er gegen Groningen ohne Gegentreffer.
Auch Tino Gottlöber wird mit von der Partie sein. Der schon lange beim Bischofswerdaer FV als Frauentrainer und Nachwuchskoordinator tätige 56-Jährige schoss damals das Goldene Tor im Rückspiel und hat sich damit in der Clubgeschichte verewigt. Genauso wie Uwe Schulz, der die Erfurter in der zweiten Runde gegen das Starensemble von Ajax Amsterdam sogar in Führung gebracht hatte.
„Die Europapokal-Mannschaft wird in neuen, nur für diesen Abend gemachten Trikots auflaufen“, verrät Heun. Nach dem Turnier sollen die Dresse signiert und zugunsten der Clemens-Fritz-Stiftung versteigert werden. Auch sämtliche Zuschauereinnahmen kommen einem wohltätigen Zweck in der Region zugute. Eine absolute Herzensangelegenheit für den aus Erfurt stammenden Ex-Nationalspieler.
Auch Fritz selbst wird wieder mit einer Freunde-Auswahl antreten und hofft „auf eine genauso gute Stimmung wie beim ersten Mal“. Im Januar 2020 hatte der „Oldie-Cup“seine Premiere gefeiert. Erneut spielen acht Teams um den Gesamtsieg. Neben den Uefa-Cup-Helden und dem Fritz-Team sind dies auch die Ost-Stars und die gastgebende RotWeiß-Traditionself sowie die Vertretungen von An der Lache, Lok und Grün-Weiß Erfurt sowie Marbach.