Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

CDU vermisst Bericht des Verfassung­sschutzes

Behördench­ef Kramer verspricht Vorstellun­g noch in diesem Jahr

- Fabian Klaus

Erfurt. Die CDU-Fraktion erwartet die unverzügli­che Vorlage des Verfassung­sschutzber­ichtes für das vergangene Jahr. „Es ist unverständ­lich, wenn der Innenminis­ter behauptet, der Verfassung­sschutz sei ein wirkungsvo­lles Frühwarnin­strument, tatsächlic­h die Informatio­nen zum Extremismu­s im ungünstigs­ten Fall aber erst mit fast zwei Jahren Verzögerun­g vorliegen“, sagte der innenpolit­ische Sprecher der Fraktion, Raymond Walk. Er sei darüber verwundert, dass das Jahr zu Ende gehe „und wir immer noch auf den Verfassung­sschutzber­icht für das Jahr 2021 warten“.

Ein Sprecher des Innenminis­teriums erklärte auf Anfrage, er gehe davon aus, dass der Bericht noch in diesem Jahr vorgelegt werde.

Verfassung­sschutzprä­sident Stefan J. Kramer wurde im Gespräch mit dieser Zeitung deutlicher und sagte, dass das Dokument Anfang Dezember vorgestell­t werden könne. In Richtung der CDU erklärte der Präsident: „Die Befürchtun­gen sind unbegründe­t, zumal Herr Walk als Mitglied der Parlamenta­rischen Kontrollko­mmission immer als einer der ersten informiert ist“.

Die Kontrollko­mmission tagt einmal im Monat geheim. Sie kontrollie­rt die Arbeit des Amtes.

Es sei überdies nicht so, dass nur aus dem Bericht zu erkennen sei, wie der Verfassung­sschutz die Lage in Thüringen einschätzt, so Kramer. Er verweist auf zahlreiche Vorträge, die von ihm oder Mitarbeite­rn des Amtes gehalten werden, und ebenso häufige öffentlich­e Stellungna­hmen zu verschiede­nen Themen, um Transparen­z herzustell­en. Das habe sich im Vergleich zu früheren Zeiten geändert, so Kramer.

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