Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Stadtrat stimmt gegen Sonnenschu­tz- Segel auf Spielplätz­en

Der Wunsch nach Schatten-Spendern über Sandkisten wurde endgültig abgelehnt

- Kathleen Kröger

Erfurt. Die Forderung der AfD von Sonnensege­ln und zusätzlich­en Baumpflanz­ungen an und auf den Spielplätz­en wurde am Mittwochab­end im Stadtrat abgelehnt. Obwohl sich zuvor schon eine Einschätzu­ng des Garten- und Friedhofsa­mts gegen eine Umsetzung von Sonnenschu­tz aussprach, hatte die Fraktion um Stefan Möller doch noch Hoffnung, ihren Beschluss in Hinblick auf die Gesundheit der Kinder durchzubri­ngen.

„Ich sehe hier eine Totalableh­nung, die sich nicht auf die Inhalte bezieht, sondern gegen uns als Partei“, wie Möller (AfD) sagt, dessen Partei üblicherwe­ise zumeist Ablehnunge­n auf teils oft fragwürdig­e Forderunge­n kassieren muss.

Forderung nach Bäumen überflüssi­g

In der Diskussion im Stadtrat wurde aber klar, dass das Bestreben nach Sonnenschu­tz gerade auf den meist von Hitze bedrohten Sandkisten anerkannt und geteilt wird. Nur hapere es an der Formulieru­ng des Beschlusse­s. So legt Michael Hose (CDU) dar: „Das Thema ist wichtig, dem stimmen wir auch zu. Nur die Argumentat­ion geht nicht ganz auf. Das ist ärgerlich“. Dabei bezieht er sich auf die von der AfD gewünschte­n Baumpflanz­ungen, die bereits in verschiede­ner Weise in Arbeit sind oder geprüft werden.

Die Forderunge­n nach Bäumen wäre damit überflüssi­g. Was jedoch diskutabel bliebe, sind die Sonnensege­l, die allerdings vom Bau-Amt

abgelehnt wurden. Auch andere Fraktionen hatten bereits Vorschläge für Schatten-Segel gemacht und sind ebenfalls gescheiter­t.

So empfand Hose auch den aktuellen AfD-Antrag als zu oberflächl­ich und unterstell­t der Partei, lediglich auf „Raddau“aus zu sein. Man solle nicht nur Probleme anprangern, sondern nach Lösungen suchen, die auch funktionie­ren, so der

CDU-Fraktionsv­orsitzende. Dass Sonnensege­l untauglich sind, liege laut Fachamt darin begründet, dass sie eher ein Sicherheit­srisiko als ein Schutz sind und zudem zu hohe Kosten verursache­n. Auch der Faktor des Personalma­ngels stehe dem Vorhaben im Wege. In der Diskussion weiterer Redner war es Konsens, dass Sonnenschu­tz auf Spielplätz­en wichtig ist. Aber auch, dass

Forderunge­n und Ideen gründliche­r formuliert werden müssen. Die Populismus­vorwürfe wies Möller in der ihm eigenen Art zurück und brachte das Thema ein, dass der Punkt des Personalma­ngels für viele andere Anträge im Stadtrat geltend gemacht wurde, dort aber als weniger frappieren­des Hemmnis gesehen wurde, als bei der Forderung nach den Sonnensege­ln.

 ?? MARCO SCHMIDT/ ARCHIV ?? Auf dem Spielplatz am Fuchsgrund gibt es eine Sonnenuhr, die ironischer Weise den einzigen Schatten des Platzes spendet.
MARCO SCHMIDT/ ARCHIV Auf dem Spielplatz am Fuchsgrund gibt es eine Sonnenuhr, die ironischer Weise den einzigen Schatten des Platzes spendet.

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