Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Stadtrat stimmt gegen Sonnenschutz- Segel auf Spielplätzen
Der Wunsch nach Schatten-Spendern über Sandkisten wurde endgültig abgelehnt
Erfurt. Die Forderung der AfD von Sonnensegeln und zusätzlichen Baumpflanzungen an und auf den Spielplätzen wurde am Mittwochabend im Stadtrat abgelehnt. Obwohl sich zuvor schon eine Einschätzung des Garten- und Friedhofsamts gegen eine Umsetzung von Sonnenschutz aussprach, hatte die Fraktion um Stefan Möller doch noch Hoffnung, ihren Beschluss in Hinblick auf die Gesundheit der Kinder durchzubringen.
„Ich sehe hier eine Totalablehnung, die sich nicht auf die Inhalte bezieht, sondern gegen uns als Partei“, wie Möller (AfD) sagt, dessen Partei üblicherweise zumeist Ablehnungen auf teils oft fragwürdige Forderungen kassieren muss.
Forderung nach Bäumen überflüssig
In der Diskussion im Stadtrat wurde aber klar, dass das Bestreben nach Sonnenschutz gerade auf den meist von Hitze bedrohten Sandkisten anerkannt und geteilt wird. Nur hapere es an der Formulierung des Beschlusses. So legt Michael Hose (CDU) dar: „Das Thema ist wichtig, dem stimmen wir auch zu. Nur die Argumentation geht nicht ganz auf. Das ist ärgerlich“. Dabei bezieht er sich auf die von der AfD gewünschten Baumpflanzungen, die bereits in verschiedener Weise in Arbeit sind oder geprüft werden.
Die Forderungen nach Bäumen wäre damit überflüssig. Was jedoch diskutabel bliebe, sind die Sonnensegel, die allerdings vom Bau-Amt
abgelehnt wurden. Auch andere Fraktionen hatten bereits Vorschläge für Schatten-Segel gemacht und sind ebenfalls gescheitert.
So empfand Hose auch den aktuellen AfD-Antrag als zu oberflächlich und unterstellt der Partei, lediglich auf „Raddau“aus zu sein. Man solle nicht nur Probleme anprangern, sondern nach Lösungen suchen, die auch funktionieren, so der
CDU-Fraktionsvorsitzende. Dass Sonnensegel untauglich sind, liege laut Fachamt darin begründet, dass sie eher ein Sicherheitsrisiko als ein Schutz sind und zudem zu hohe Kosten verursachen. Auch der Faktor des Personalmangels stehe dem Vorhaben im Wege. In der Diskussion weiterer Redner war es Konsens, dass Sonnenschutz auf Spielplätzen wichtig ist. Aber auch, dass
Forderungen und Ideen gründlicher formuliert werden müssen. Die Populismusvorwürfe wies Möller in der ihm eigenen Art zurück und brachte das Thema ein, dass der Punkt des Personalmangels für viele andere Anträge im Stadtrat geltend gemacht wurde, dort aber als weniger frappierendes Hemmnis gesehen wurde, als bei der Forderung nach den Sonnensegeln.