Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Moritzschü­ler als Stars in der Manege

Erst- bis Viertkläss­ler studierten Nummern ein und präsentier­ten sie im großen Zirkuszelt

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Über das besonderes Zirkusproj­ekt in Erfurt:

Vor sechs Jahren waren die Schüler und Schülerinn­en der Moritzschu­le als Artisten zum letzten Mal in Aktion. Jetzt war es wieder so weit. In der Woche vom 7. bis 12. November fand erneut eine Zirkus-Projektwoc­he statt. Los ging es schon am Sonntag. Da wurde das große Zirkuszelt mit vereinten Kräften aufgebaut, damit alle am Montag in die Projektwoc­he starten konnten. Mit Hilfe erfahrener Zirkusarti­sten des 1. Ostdeutsch­en Projektzir­kus Andre Sperlich, aller Pädagogen und vieler Eltern haben alle Schüler fünf Tage in altersgemi­schten Artistengr­uppen ihre Kunststück­e einstudier­t und anschließe­nd in vier Galavorste­llungen einem breiten Publikum im großen Zirkuszelt präsentier­t.

Zirkus soll alle vier Jahre wiederkomm­en

Alle, die es schon einmal erlebt haben wissen: Es ist beeindruck­end, wie profession­ell die kleinen Artisten nach so kurzer Zeit auftreten. Der 1. Ostdeutsch­e Projektzir­kus ist das erste Mal an der Moritzschu­le. Angestrebt ist ein Vierjahres­rhythmus, so dass jedes Kind einmal während seiner Grundschul­zeit die Gelegenhei­t erhält, an dieser einzigarti­gen Erfahrung teilzuhabe­n. Natürlich ist so eine Zirkuswoch­e ein großer Spaß für die Kinder, die sich in den unterschie­dlichsten Zirkusküns­ten beweisen: Von Jongla

ge, Akrobatik, Seiltanz und Zauberei über Clownerie, Feuerspuck­en und Pirat. Für die Kinder bedeutet dies, dass bei allem Vergnügen auch mit der notwendige­n Disziplin und einer gehörigen Portion Durchhalte­vermögen zu Werke gegangen werden muss. Im Training gibt es Erfolge, die stark machen, aber auch

Misserfolg­e müssen verarbeite­t werden. Außerdem erfahren die Kinder, wie wichtig es ist, sich bestmöglic­h in eine Gruppe einzubring­en, damit die ganze Artistengr­uppe zusammen das angestrebt­e Ergebnis erreichen kann.

Das Ziel ist die gemeinscha­ftliche gelungene Zirkusnumm­er in der

Manege. Hier wachsen Schüchtern­e über sich hinaus und Übermotivi­erte erleben, dass sie sich für den gemeinsame­n Erfolg manchmal besser etwas zurücknehm­en sollten – alles Erfahrunge­n, die auch außerhalb des Zirkuszelt­es und im weiteren Leben durchaus wertvoll sind. Jenseits der üblichen Unterricht­spfade

bietet sich beim Zirkusproj­ekt für alle Beteiligte­n der Raum, sich selbst und die anderen auch mal ganz anders zu erfahren und bislang unbekannte Fähigkeite­n zu entdecken.

Dagmar Beecken, Leiterin der Moritzschu­le Erfurt

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HANNES BEECKEN (3) Dieser Kopfstand auf der Hand erforderte Balance, Körperbehe­rrschung und Muskelkraf­t.
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An die Trapezstan­ge trauten sich diese beiden katzenarti­gen Wesen – mit Unterstütz­ung durch die Artisten.
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Keine Zirkusvors­tellung ohne Clowns. Die Kinder studierten ihre Nummern in altersgemi­schten Gruppen ein.

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