Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Mineralölbelastet und teuer: Bei der Butter ist nichts in Butter
Frankfurt/Main. Unter drei Euro bekommt man sie im Laden aktuell kaum noch – ein Stück gute Butter. Für viele war Butter einst Zeichen des Wohlstands, für andere eine Frage des besseren Geschmacks. Doch für die Tester der Zeitschrift „ÖkoTest“spielt der Geschmack überraschenderweise nur noch eine Nebenrolle. Denn in einem großen Buttertest (Ausgabe 12/2022) schmieren von 20 Buttermarken gleich 17 gnadenlos mit „mangelhaft“oder „ungenügend“ab. Der Grund: Fast alle sind mit Mineralölrückständen belastet.
Teilweise sei die Konzentration so hoch, wie es die Öko-Tester noch nie zuvor in einem Lebensmittel gemessen hätten. Der von der EU vorgeschlagene Richtwert für aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (Moah) sei bei einem der getesteten Produkte fast zehnmal so hoch, schreiben die Tester.
Doch wie kommen die Mineralrückstände, von denen einige Verbindungen als krebserregend gelten, in die Butter? Hierfür gibt es unterschiedliche Erklärungen: Da werden einerseits Schmieröle von Maschinen als Ursache angenommen. Andererseits hat ein Hersteller laut „Öko-Test“festgestellt, dass die Verpackung in wachskaschierter Alufolie einen wesentlichen Anteil
an der Belastung mit gesättigten Mineralölwasserstoffen (Mosh) habe. Je näher sich die Butter am Ablaufdatum befinde, desto höher seien die Mosh-Werte zu erwarten, so der Hersteller.
Tatsächlich ist die einzige gute Butter im Test ohne Mineralöl in Pergamentpapier eingepackt: die Bio-Fassbutter der Gläsernen Molkerei (Kostenpunkt: 3,49 Euro pro 250 Gramm). Die Öko-Tester empfehlen, beim Backen etwa von Rührteigkuchen oder Muffins besser neutrales Öl zu nutzen und die Butter zu ersetzen. Und überall da, wo Buttergeschmack untergeht, sowieso.