Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
„Mein Ex-Mann will sich rächen“
Steakhaus-Erbin Christina Block kämpft um ihre Kinder. Deren Vater verhindere jeden Kontakt
Hamburg. „Wir waren eine glückliche Familie“, schildert Unternehmerin Christina Block dem „Hamburger Abendblatt“. Ein ganz normales Leben hätten Klara (12) und Theodor (8) bei ihr in Hamburg geführt. Sie gingen gern zur Schule, feierten Geburtstage mit Freunden, hatten Hobbys. Doch vor 14 Monaten brach diese heile Welt der Steakhaus-Erbin und Lebensgefährtin des TV-Moderators Gerhard Delling (63) zusammen. Seitdem halte der Vater der beiden, ihr Ex-Mann Stephan Hensel, die Kinder bei sich in Dänemark fest, obwohl sie das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht habe. Zwar liege ein Beschluss des Hamburgischen Oberlandesgericht von Oktober 2021 gegen den Vater vor: Die Kinder sollen zurück zur Mutter. Doch es passiert: nichts.
2014 ließ das Ehepaar sich scheiden. Vier Kinder hat es insgesamt, Greta (14) lebt bei ihrer Mutter, Johanna (16) auf eigenem Wunsch beim Vater. Trotz der Scheidung habe sie immer unterstützt, dass die Kinder regelmäßig ihren Vater sehen, sagt Block.
Vergangene Woche sei sie nach Dänemark gefahren und habe versucht, ihre Kinder zu sehen. Es endete in einem Polizeieinsatz. Für Block war das ein Wendepunkt: „Ich wollte dieses ganze Drama nicht öffentlich machen, um meine Kinder zu schützen. Aber jetzt weiß ich mir nicht mehr anders zu helfen. Ich hoffe, ich kann so auch die Politik auf meinen Fall und all die anderen Fälle aufmerksam machen, wo ein Elternteil dem anderen die Kinder entzieht.“
Zweiter Geburtstag ohne kleinen Sohn – „täglich durch die Hölle“
Zum Gespräch ist Christina Block mit einem Stapel Gerichtsbeschlüssen gekommen. Aber warum werden diese nicht umgesetzt? „Wenn der Vater mit den Kindern in Deutschland leben würde, hätte ich die beiden längst zurück. Das dänische Gericht erkennt die Beschlüsse zum Aufenthaltsbestimmungsrecht und zur Herausgabe zwar an, setzt diese aber nicht um“, erklärt sie. Das nutze der Vater aus.
Immer wieder steigen ihr Tränen in die Augen. Block spricht von einem nicht enden wollenden Alptraum. „Mein Ex-Mann hat unsere Trennung offensichtlich nicht verwunden und ist tief gekränkt. Nun benutzt er die gemeinsamen Kinder dafür, um sich an mir zu rächen.“ Stephan Hensel dagegen wirft der Mutter gegenüber dem Abendblatt „häusliche Gewalt“vor: „Die Kinder wollen nicht zurück.“Sie hätten die Gewalttaten der Mutter in über 50 Terminen gegenüber Sachverständigen der Behörden ausgesagt.
Die Unternehmerin hat den Psychologen Stefan Rücker beauftragt. Der Bremer leitet die Arbeitsgruppe Kindeswohl an der Universität Bremen und gilt als Experte für Umgangsrecht. „Ich kenne die Aussagen der Kinder. Klara und
Theodor weisen alle Merkmale einer Manipulation auf. Die Mutter wurde zu einem Feindbild aufgebaut“, sagt er. „Die Kinder sind jetzt seit mehr als 14 Monaten von der Mutter isoliert und wiederholen, was der Vater ihnen vorgibt, nämlich dass sie bei ihm bleiben möchten. Auf die Kinder wird erheblicher psychischer Druck ausgeübt. Das ist emotionaler Missbrauch.“Das Fachamt für Jugend- und Familienhilfe des zuständigen Bezirksamtes Hamburg-Nord kommt zu einer ähnlichen Einschätzung. In
einer Stellungnahme an das Amtsgericht von Juli schreibt es: „Das Verhalten des Kindsvaters macht, aus hiesiger Sicht, ein bewusstes Entfremden der Kinder zur Kindsmutter deutlich.“Weiter heißt es in dem Schreiben: „Es wird hier unter den gegebenen Umständen eine akute Kindeswohlgefährdung (….) gesehen.“
Wieder ringt Block um Fassung: „Ich gehe täglich durch die Hölle.“Trost spenden ihr Lebenspartner Delling und ihre Tochter: „Meine Greta lebt ausschließlich bei mir, sie ist regelrecht vor ihrem Vater geflohen.“Ihre Geschwister dürfe sie nicht besuchen, sagt Block. Auch das bestreitet Hensel.
Am 19. November wird Theodor neun Jahre alt. Der Junge wird wohl dann schon zum zweiten Mal seinen Geburtstag ohne seine Mutter feiern müssen. Block sagt: „Ich bin einfach nur noch verzweifelt. Ich bete täglich dafür, dass ich meine Kinder bald wieder in meine Arme schließen darf.“