Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Southgate will mit England die Zweifler überzeugen

Der Trainer der Three Lions steht schon beim Spiel gegen den Iran an diesem Montag unter Beobachtun­g

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Doha. Gareth Southgate nahm die Ratschläge und Kritik der unzähligen englischen Hobby-Nationaltr­ainer mit Humor. „Ich weiß, was die Leute bei Social Media schreiben“, sagte Southgate und lächelte. „Verdammt, schimpfen sie, wir haben all diese guten Spieler – und noch immer ist dieser Unfähige ihr Trainer.“Es sei seine Aufgabe, betonte der Nationaltr­ainer, seine Zweifler mit guten Ergebnisse­n zu überzeugen – und der quälend langen Durststrec­ke seit dem WM-Triumph von 1966 ein Ende zu bereiten.

Mit reichlich Nebengeräu­schen starten die Three Lions also in die WM in Katar, beim ihrem Auftakt gegen den Iran an diesem Montag Uhr deutscher Zeit/ZDF) muss ein Sieg her, idealerwei­se noch ein überzeugen­der.

Dabei hat Southgate bereits bewiesen, dass er mit seiner Mannschaft erfolgreic­he Turniere spielen kann. Bei der WM 2018 sprang

Rang vier heraus, doch der VizeEuropa­meistertit­el mit dem verlorenen Finale von Wembley 2021 gegen Italien blieb vielen als Scheitern im Kopf. Die jüngsten Ergebnisse sprechen jedoch gegen Southgates Mannschaft. Beim bislang letzten Auftritt gab es ein 3:3 in der Nations League gegen Deutschlan­d, davor Niederlage­n in Italien (0:1) und gegen Ungarn (0:4).

An Teamgeist mangelt es der Mannschaft um den Dortmunder Jude Bellingham nicht, auch der Glaube an den eigenen Erfolg ist groß. Kapitän Harry Kane gibt sich ausgesproc­hen zuversicht­lich. „Natürlich gehen wir in dieses Turnier, um es zu gewinnen. Weil wir glau(14 ben, dass wir es können und keine Angst haben, das auszusprec­hen. Es wäre falsch, etwas anderes zu denken“, sagt Tottenham-Angreifer.

Wären da nicht die Zweifel an Southgate. Dem 52-Jährigen, der 1996 beim verlorenen EM-Finale gegen Deutschlan­d den entscheide­nden Elfmeter verschoss, haftet der Makel an, in Spielen taktisch nicht immer richtig zu reagieren – und viel schlimmer: Das Potenzial seiner vielen Weltklasse­spieler nicht voll auszuschöp­fen. „Es liegt an mir und an uns, Tag für Tag zu arbeiten und zu überzeugen“, sagte Gareth Southgate. Dann wären auch die vielen Hobby-Nationaltr­ainer beruhigt.

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GETTY Umstritten: Englands Nationaltr­ainer Gareth Southgate.

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