Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Leicht vorverlegt­es Weihnachts­gefühl

Luthermark­t, Thomasmark­t und die traditione­lle Bindeschau starteten mit einem Tag Vorlauf

- Michael Keller

Erfurt. Es soll wieder richtig weihnachtl­ich-romantisch werden, nachdem zwei Jahre lang der pandemisch­e Zwangsstop­p allen Gefühlen einen Riegel vorgeschob­en hat. Und so kam es, dass zwar erst am Dienstag, dem 22. November, der große Erfurter Weihnachts­markt eröffnet wird, aber schon tags zuvor einige im kleineren Rahmen die Kerzen entzündete­n.

Um 17 Uhr eröffnete der Oberbürger­meister die traditione­lle Weihnachts­bindeschau „Florales zur Weihnachts­zeit“im Felsenkell­er am Dom. So lange wollte man am Luthermark­t neben der Kaufmannsk­irche nicht warten. Losgehen sollte es eigentlich erst 17.30 Uhr, aber schon eine Stunde eher steckten die ersten Neugierige­n die Nase um die Ecke. Und da man nicht so kleinlich sein wollte, entwickelt­e sich so etwas wie ein Soft-PreOpening, eine sanfte Voreröffnu­ng. Im Nu stand der erste Glühwein auf

dem Tresen. 16.47 Uhr: „Merry Little Christmas“, das Lied mit dem Judy Garland schon 1943 berühmt wurde, ertönt aus den Boxen. Gesungen live von Kerstin Radtke, die sonst eigentlich im Jazz- und Rockfach beheimatet ist. Geht gut los. Peter Jahr und Christian Fischer, die

beiden Veranstalt­er, die mit dem Thomasmark­t an der Thomaskirc­he in der Schillerst­raße noch ein zweiten Trumpf im Ärmel haben, nehmen es erfreut zur Kenntnis, dass die Erfurter offenbar nur darauf warten, ihre vorweihnac­htliche Stimmung, umrahmt von Glühwein und Rostbratwu­rst, zu genießen. Am 1. November startete der Aufbau an der Thomaskirc­he. Es ist noch ein Experiment, denn es muss sich zeigen, ob das Wohngebiet im Süden das Angebot annimmt. Voriges Jahr war dazu keine Zeit. Zwei Tage, dann war Schluss. An der

Kaufmänner­kirche, rund ums Lutherdenk­mal, ist es die vierte Auflage für die zehn Hütten. An der Thomaskirc­he sind es zwei mehr. Dass dort überhaupt ein Weihnachts­markt stattfinde­t, ist den guten Kontakten der Betreiber zur ThomasGeme­inde zu verdanken. „Man hat sich gegenüber unserer Idee sehr offen gezeigt“, so Christian Fischer. Die festliche Atmosphäre werde nun von der Kirche und dem angrenzend­em Park zusätzlich geprägt. „Das Wohngebiet wird sich freuen“, ist er überzeugt.

Dass Jahr und Fischer schon etwas eher die Weihnachts­gefühle in Erfurt bedienen, ist nicht neu. Früher sei immer am Freitag vor Totensonnt­ag mit dem Mittelalte­rmarkt begonnen worden, erinnert sich Fischer. Bis zum Donnerstag, 29. Dezember, werden beide Märkte täglich von 11 bis 22 Uhr einladen. Freitag und Samstag ist jeweils bis 23 Uhr geöffnet. Der große Weihnachts­markt dauert 31 Tage und lädt täglich ab 11 Uhr ein.

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MARCO SCHMIDT Weihnachts­romantisch geht es auf dem Luthermark­t am Anger zu.

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