Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Stimme für die Revolution im Iran
Erfurter Gruppe unterstützt den Kampf und die Proteste gegen die Gewaltherrschaft in dem Land
Erfurt. Die Proteste im Iran gegen das Mullah-Regime halten an, auch wenn sie dieser Tage von anderen Ereignissen etwas aus dem Blickfeld gedrängt wurden. Am Sonntag fand nun bei eisiger Kälte erstmals eine Demonstration zur Unterstützung der Proteste im Iran auf dem Erfurter Anger statt.
Organisatorin war dabei eine Gruppe von Exil-Iranerinnen und Iranern und Erfurtern, die sich in der zurückliegenden Woche gegründet hat. Erstmals an die Öffentlichkeit trat diese am Donnerstag bei der Veranstaltung „Voices of the Revolution“hervor, bei der sie ebenfalls die Fäden in der Hand hielt. Etwa 150 Personen waren der Einladung zu „Voices of the Revolution“gefolgt.
Die Veranstaltung hatte das Ziel, über die aktuellen politischen Ereignisse im Iran von Familienangehörigen der Gruppenmitglieder, die sich im Iran befinden, zu berichten. Das zweieinhalbstündige Programm bestand aus Einblicken, Forderungen und Stimmen von Männern und Frauen aus dem Iran, die sich im Unterdrückungsregime befinden, einer Kunstaktion, Informationen zur aktuellen politischen Lage in dem Land und geschichtlichen Inputs. Die Veranstaltung wurde auf Farsi und Englisch übersetzt und von iranischer Live-Musik begleitet. Eine Exil-Iranerin, nun in Erfurt lebend, fordert: „Für Iranerinnen und Iraner steht fest: Wir gewinnen diese Revolution. Die Frage ist nur wann und wie viele Menschen noch dafür ihr Leben opfern müssen. Wir müssen jetzt handeln. Unterschreibt Petitionen, geht auf Demos, fordert eure Bundestagsabgeordneten auf, Sanktionen gegen den Iran zu erheben!“.
Ziel der Gruppe ist, in Thüringen aktiv zu werden und Aufmerksamkeit für die Situation im Iran zu schaffen. Hierbei soll ein Raum für Austausch geschaffen werden, damit sich zum einen die iranische Diaspora vernetzen kann und zum anderen eine Plattform denjenigen geboten werden kann, die ihre Stimme nicht erheben dürfen.
Eine Erfurterin mit iranischen Wurzeln der Gruppe appelliert: „Wir können und müssen etwas tun, um die Stimme der Menschen im Iran zu sein. Es gibt viele Möglichkeiten sich einzubringen – so hat sich unsere Gruppe formiert. Wenn jeder etwas Kleines beiträgt, kann viel bewirkt werden“. Wer Interesse hat sich in der Gruppe zu engagieren, kann über das Sprachcafé Erfurt Kontakt aufnehmen.