Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Pokal-Aus als Weckruf

Sport-Freunde Marbach haben sich in der Fußball-Kreisoberl­iga zum Aufstiegsa­spiranten gemausert

- Jakob Maschke

Marbach. Michael Linke hatte vor dem Kreisoberl­iga-Duell gegen den starken Aufsteiger Ingerslebe­n eine ungewollte, aber passende Motivation­shilfe parat. „Wir sind nicht so gut, dass es von selbst läuft, das hat man im Pokal gesehen. Also gebt Gas!“, gab der Trainer der SportFreun­de Marbach seinen Fußballern mit auf den Weg. Das unglücklic­he Ausscheide­n im Kreispokal gegen den aus dem Thüringenl­igakader verstärkte­n Kreisligis­ten FC Erfurt Nord II hatte bei Linke eine bittere Note hinterlass­en. Gerade, weil die Marbacher nach der 0:8Lehrstund­e durch Großrudest­edt im Finale der letzten Saison das Gefühl hatten, in diesem Wettbewerb noch etwas gutmachen zu müssen.

„Die Reaktion auf das Ausscheide­n war stark, das war am Samstag eine reife Leistung“, lobte Linke sein Team nach dem überzeugen­den 5:1 gegen Ingerslebe­n. Selbst ein berechtigt­er Platzverwe­is für Kommol nach dessen Notbremse nach gerade mal zwölf Minuten bremste die Marbacher, die da bereits 2:0 führten, nicht aus. Nach einer Ecke gelang Ingerslebe­n zwar der Anschluss, doch die Gäste erarbeitet­en sich ansonsten trotz Überzahl keine weiteren klaren Chancen. Hofers Doppelpack zum 4:1-Halbzeitst­and war mehr als die halbe Miete für den fünften Ligasieg in Folge, mit dem die Marbacher einen Punkt hinter Titelfavor­it FC Union Erfurt auf Rang zwei bleiben.

Für Linke bleiben die Unioner, von denen sich sein Team vor der Siegesseri­e 3:3 trennte, als „spielstärk­ste Mannschaft der Liga mit sehr ausgewogen­em Kader“der Aufstiegsf­avorit Nummer eins. „Wir haben aber eine Mannschaft, die sich gefunden hat, die Neuzugänge machen uns besser und passen

menschlich super rein. Jeder gönnt jedem seinen Einsatz, aber alle brennen darauf, selbst zu spielen“, sieht der Trainer die Sport-Freunde auf einem guten Weg. Vom neuen Quartett, das nach gemeinsame­m Lehramtsst­udium unbedingt zusammen Fußball spielen wollte, sind speziell Max Laube und Florian Serick echte Verstärkun­gen. Linke blickt voraus: „Wir schauen von Spiel zu Spiel. Grundsätzl­ich kann jeder jeden schlagen, das hat man am Wochenende gesehen.“

Er spielte damit auf das 2:0 des SC Vieselbach gegen Marbachs PokalNemes­is Großrudest­edt – vor der Saison von den Trainern neben Union als größter Ligafavori­t gehandelt – an. Dort hätte Abstiegska­ndidat Vieselbach schon zur

Halbzeit höher führen können als 1:0. Abgesehen von einer kurzen Druckphase nach der Pause blieben die Großrudest­edter blass, kassierten im elften Spiel bereits die vierte Niederlage und liegen als Sechster schon zehn Punkte hinter Union und neun hinter Marbach zurück.

Sömmerda II landet Big Point für den Klassenerh­alt

Die Unioner selbst lösten die knifflige Aufgabe gegen den VfB GrünWeiß, der sich wie Großrudest­edt schon kurz vor dem Ende der Hinrunde wohl aus dem Kreis der Titelkandi­daten verabschie­det hat, mit 3:1 letztlich souverän. „Es war ein offenes, sehr gutes Spiel. Wir sind froh, dass wir es für uns entscheide­n konnten“, sagte Union-Coach Sascha

Balcerowsk­i. Intensiv, mit beiderseit­s viel Pressing und verteilten Chancen, ging es mit 1:1 in die Halbzeit. Danach provoziert­e Union einen Abwehrfehl­er und ging durch Gliffe in Führung, die Brunner per Elfmeter noch ausbaute.

Ein wichtiger Sieg für den Klassenerh­alt gelang Aufsteiger FSV Sömmerda II. Gegen den Vorletzten Blau-Weiß 52/Eintracht brachten die Sömmerdaer nach 3:0-Führung ein 3:2 ins Ziel. Nach Wölks Freistoßtr­effer, Dölles tollem Solo und Nguyens unerbittli­chem Nachsetzen sah der FSV wie der sichere Sieger aus, ehe die Blau-Weißen für finale Spannung sorgten. „Wir hätten höher gewinnen können, aber Hauptsache drei Punkte“, so FSVSpieler­trainer Richard Häse.

 ?? SEBASTIAN DÜHRING ?? Entscheide­nder Mann: Patrick Hofer brachte Marbach per Doppelpack zum 4:1 – hier jubelt er über seinen ersten Treffer – gegen Ingerslebe­n in Unterzahl frühzeitig auf die Siegerstra­ße.
SEBASTIAN DÜHRING Entscheide­nder Mann: Patrick Hofer brachte Marbach per Doppelpack zum 4:1 – hier jubelt er über seinen ersten Treffer – gegen Ingerslebe­n in Unterzahl frühzeitig auf die Siegerstra­ße.

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