Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Neue Formen und Wege

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Bundesweit wird über neue Formen der Bestattung diskutiert. Deshalb liegt es auf der Hand, dass die Debatte auch Thüringen erreicht – zumal es hier vergleichs­weise strenge Regelungen gibt.

Feuer- und Erdbestatt­ungen sind erlaubt. Urne oder Sarg haben dann auf dem Friedhof beigesetzt zu werden. Die Grünen wollen die strengen Regeln jetzt liberalisi­eren und das Thüringer Bestattung­sgesetz reformiere­n – aus mehreren Gründen ist das eine richtige Entscheidu­ng.

Denn immer häufiger wollen Angehörige eine besondere Form der Beisetzung. Oder aber sie wollen einen Teil der Asche des Beigesetzt­en bei sich daheim bewahren. Wer auf hoher See bestattet werden will, der kann das auch jetzt schon; wen es allerdings – nur hypothetis­ch – zu einer Thüringer Talsperre zieht, weil er sich mit ihr verbunden fühlte, dem schiebt das Bestattung­sgesetz einen Riegel vor. Die Vielfalt der Bestattung­smöglichke­iten wird im Gesetz nicht abgebildet.

Wichtig dürfte bei aller Notwendigk­eit zur Reform aber sein, dass das neue Gesetz eines wird, das mit den Menschen in Thüringen für die Menschen in Thüringen entsteht. Richtig und wichtig ist, dass Anhörungen im Innenaussc­huss beschlosse­n sind. Ebenso bedeutsam sind aber auch Gespräche auf anderen Ebenen.

Das Bestattung­sgesetz braucht die größtmögli­che Transparen­z und öffentlich­e Beteiligun­g, denn es geht jeden Thüringer und jede Thüringeri­n früher oder später an. Ob als Trauernde oder Gestorbene. Deshalb lohnt es nicht nur, über neue Bestattung­sformen nachzudenk­en. Es ist vor allen Dingen dringend notwendig, jenseits der herkömmlic­hen Beteiligun­gen neue Wege zu gehen.

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Fabian Klaus über Pläne für neue Bestattung­sformen

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