Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
„Kokono“-Testlauf für Ostdeutschland
Neues panasiatisches Restaurant im F1 empfängt am Sonntag in seiner 14. Filiale auf zwei Etagen erstmals Gäste.
Auch im November haben die Tage im buddhistischen Kalender alle eine eigene Bedeutung, die sich nach dem Stand des Mondes richtet. Und so kommt es, dass Erfurts neuestes Restaurant, das „Kokono“im F1, an einem Sonntag, einem starken Tag, öffnet. Auch das Wort „Kokono“stehe für stark und unbesiegbar, nach einem japanischem Kampfsportler, erklärt Tran Thanh Hung, der Geschäftsführer der Restaurantkette, die er vor fünf Jahren gegründet hat und die bislang 13 Filialen mit insgesamt 300 Mitarbeitern zählt, allesamt in Bayern und Baden-Württemberg. Erfurt ist nun der erste Standort oberhalb der beiden Südländer. Zwei Jahre habe man von konkreter Planung bis zur Eröffnung am 27. November alles akribisch durchdacht und ungefähr 700.000 Euro investiert. An einem Standort im F1, an dem schon viele Geschäftsideen scheiterten. Daran denkt Tran nicht. „Es wird funktionieren“, sagt er selbstbewusst.
Zielgruppe zwischen 25 und 40 Jahren
Kann er auch, denn die 13 Filialen im Süden laufen, wie er sagt, hervorragend. Die Zahlen sprechen dafür. 48 Millionen Jahresumsatz aktuell und das, obwohl durch Corona noch mit leicht angezogener Handbremse gearbeitet werde. Allein die Nürnberger Filiale stehe momentan bei 4,3 Millionen. Eine Größenordnung, mit der in Erfurt wohl nicht zu rechnen ist. Aber der Jungunternehmer sieht das bislang einzige Restaurant in Ostdeutschland auch als Testlauf an, um zu sehen, ob und wie das Konzept hier funktioniere.
Der Umsatz zeigt schon, dass es ein Unternehmen mit Zugkraft sein muss. Und dessen Fokus auf ein Publikum in der Zielgruppe zwischen 25 und 40 Jahren gerichtet ist. Dementsprechend habe er auch auf junges Personal gesetzt, es laufe Musik, die eher dem jugendlichen Publikum gefalle. Dunkle Möbel, dezente Beleuchtung, moderne, warme Atmosphäre. Verbunden mit einem Konzept gehobener Küche und Preisen, wie Tran erklärt. Damit es reibungslos funktioniert,
schickt der 30-jährige Vietnamese seine versierten Köche aus Bayern und Baden-Württemberg nach Erfurt. Drei Monate, dann müsse das Restaurant – darunter mit nicht wenigen Azubis – alleine laufen, sagt er. Um die Azubis werde sich Filialchefin Bui Thi kümmern. Sie kommt vom Fach, war Lehrerin an einer Erfurter Berufsschule.
Im „Kokono“kann der anspruchsvolle Gast eine Mischung aus japanischer und vietnamesischer Küche erwarten. 70 Prozent
Sushi, auch Fleischgerichte und Vegetarisches, kredenzt mit passenden Weinen. Insgesamt sind etwa 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf zwei Etagen im F1 um das Wohl der Gäste bemüht. Im Erdgeschoss haben 120 Gäste Platz, in der ersten Etage 40. Im Sommer kommen noch 50 bis 60 Plätze auf einer Außenterrasse dazu.
Geöffnet hat das panasiatische Restaurant täglich von 11 bis 22.30 Uhr. Man kann ein Businesslunch für 9,50 Euro ordern oder ist mit 30
Euro bei einem Dinner mit Getränken dabei. „Der Trend gehe weg vom großen Hauptgericht hin zu vielen kleinen Vorspeisen“, hat Tran festgestellt. Darauf stelle man sich ein. Was auf den Tisch komme, so Tran, werde frisch zubereitet. Soll heißen, ein ganzer Thunfisch werde direkt vor Ort verarbeitet. Und der Gast könne zusehen, denn die Küche ist als Showküche ausgelegt. Am Sonntag ab 12 Uhr kann man dabei sein. Mit 20 Prozent Eröffnungsrabatt bis zum 4. Dezember.