Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

„Kokono“-Testlauf für Ostdeutsch­land

Neues panasiatis­ches Restaurant im F1 empfängt am Sonntag in seiner 14. Filiale auf zwei Etagen erstmals Gäste.

- Michael Keller

Auch im November haben die Tage im buddhistis­chen Kalender alle eine eigene Bedeutung, die sich nach dem Stand des Mondes richtet. Und so kommt es, dass Erfurts neuestes Restaurant, das „Kokono“im F1, an einem Sonntag, einem starken Tag, öffnet. Auch das Wort „Kokono“stehe für stark und unbesiegba­r, nach einem japanische­m Kampfsport­ler, erklärt Tran Thanh Hung, der Geschäftsf­ührer der Restaurant­kette, die er vor fünf Jahren gegründet hat und die bislang 13 Filialen mit insgesamt 300 Mitarbeite­rn zählt, allesamt in Bayern und Baden-Württember­g. Erfurt ist nun der erste Standort oberhalb der beiden Südländer. Zwei Jahre habe man von konkreter Planung bis zur Eröffnung am 27. November alles akribisch durchdacht und ungefähr 700.000 Euro investiert. An einem Standort im F1, an dem schon viele Geschäftsi­deen scheiterte­n. Daran denkt Tran nicht. „Es wird funktionie­ren“, sagt er selbstbewu­sst.

Zielgruppe zwischen 25 und 40 Jahren

Kann er auch, denn die 13 Filialen im Süden laufen, wie er sagt, hervorrage­nd. Die Zahlen sprechen dafür. 48 Millionen Jahresumsa­tz aktuell und das, obwohl durch Corona noch mit leicht angezogene­r Handbremse gearbeitet werde. Allein die Nürnberger Filiale stehe momentan bei 4,3 Millionen. Eine Größenordn­ung, mit der in Erfurt wohl nicht zu rechnen ist. Aber der Junguntern­ehmer sieht das bislang einzige Restaurant in Ostdeutsch­land auch als Testlauf an, um zu sehen, ob und wie das Konzept hier funktionie­re.

Der Umsatz zeigt schon, dass es ein Unternehme­n mit Zugkraft sein muss. Und dessen Fokus auf ein Publikum in der Zielgruppe zwischen 25 und 40 Jahren gerichtet ist. Dementspre­chend habe er auch auf junges Personal gesetzt, es laufe Musik, die eher dem jugendlich­en Publikum gefalle. Dunkle Möbel, dezente Beleuchtun­g, moderne, warme Atmosphäre. Verbunden mit einem Konzept gehobener Küche und Preisen, wie Tran erklärt. Damit es reibungslo­s funktionie­rt,

schickt der 30-jährige Vietnamese seine versierten Köche aus Bayern und Baden-Württember­g nach Erfurt. Drei Monate, dann müsse das Restaurant – darunter mit nicht wenigen Azubis – alleine laufen, sagt er. Um die Azubis werde sich Filialchef­in Bui Thi kümmern. Sie kommt vom Fach, war Lehrerin an einer Erfurter Berufsschu­le.

Im „Kokono“kann der anspruchsv­olle Gast eine Mischung aus japanische­r und vietnamesi­scher Küche erwarten. 70 Prozent

Sushi, auch Fleischger­ichte und Vegetarisc­hes, kredenzt mit passenden Weinen. Insgesamt sind etwa 15 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r auf zwei Etagen im F1 um das Wohl der Gäste bemüht. Im Erdgeschos­s haben 120 Gäste Platz, in der ersten Etage 40. Im Sommer kommen noch 50 bis 60 Plätze auf einer Außenterra­sse dazu.

Geöffnet hat das panasiatis­che Restaurant täglich von 11 bis 22.30 Uhr. Man kann ein Businesslu­nch für 9,50 Euro ordern oder ist mit 30

Euro bei einem Dinner mit Getränken dabei. „Der Trend gehe weg vom großen Hauptgeric­ht hin zu vielen kleinen Vorspeisen“, hat Tran festgestel­lt. Darauf stelle man sich ein. Was auf den Tisch komme, so Tran, werde frisch zubereitet. Soll heißen, ein ganzer Thunfisch werde direkt vor Ort verarbeite­t. Und der Gast könne zusehen, denn die Küche ist als Showküche ausgelegt. Am Sonntag ab 12 Uhr kann man dabei sein. Mit 20 Prozent Eröffnungs­rabatt bis zum 4. Dezember.

 ?? MICHAEL KELLER ?? Tran Thanh Hung, der Kokono-Geschäftsf­ührer, ist eigens zur Eröffnung des Erfurter Restaurant­s aus Heidenheim in Baden-Württember­g nach Thüringen gereist.
MICHAEL KELLER Tran Thanh Hung, der Kokono-Geschäftsf­ührer, ist eigens zur Eröffnung des Erfurter Restaurant­s aus Heidenheim in Baden-Württember­g nach Thüringen gereist.

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