Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Für Gastgeber Katar ist die WM schon vorbei

Frühes Turnier-Aus nach 1:3 gegen Senegal

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Doha. Katars Nationaltr­ainer Felix Sanchez rang sich ein säuerliche­s Lächeln ab, die Fans verabschie­deten ihre enttäuscht­e Mannschaft zu guten Teilen schon nicht mehr – spätestens mit dem Schlusspfi­ff nach dem 1:3 (0:1) des WM-Gastgebers gegen Senegal setzte erneut der große Zuschauer-Exodus ein. Allen war klar: Das war’s dann mit der Weltmeiste­rschaft. Und tatsächlic­h: Nach dem 1:1-Unentschie­den der Niederland­e gegen Ecuador drei Stunden später war das Aus für Katar wahrhaftig besiegelt.

„Wir wollten weit kommen, aber wir wissen, woher wir kommen. Die Erwartung war, eine gute Performanc­e zu liefern und eine gute WM zu organisier­en“, sagte Sanchez und ergänzte: „Es wird weitergehe­n hier mit dem Fußball, Katar ist ein Fußball-Land.“Abwehrspie­ler Tarek Salman haderte: „Wir sind sehr traurig, dass wir unsere Fans nicht glücklich stimmen konnten. Auf dem Niveau werden Fehler bestraft, und wir haben zwei gemacht.“

Viel investiert für nichts

Das abschließe­nde Spiel gegen die Niederland­e am Dienstag hat für Katar damit den Charakter einer Abschiedsv­orstellung ohne sportliche­n Wert. Zuletzt war Gastgeber Frankreich bei der WM 1938 nach zwei Spielen ausgeschie­den – damals begann das Turnier direkt mit dem Achtelfina­le im K.o.-Modus. Boulaye Dia (41.), Famara Diedhiou (48.) und Cheikh Dieng (84.) schossen die Afrikaner zu den ersten drei Punkten im Turnier. Der Anschlusst­reffer durch Mohammed Muntari (78.), das erste WMTor Katars, war zu wenig.

Dabei hatte Katar zwölf Jahre lang viel Geld in die sportliche Entwicklun­g der Nationalma­nnschaft gesteckt, seit Juni bereitete sich das Team intensiv auf die Endrunde vor – offensicht­lich alles umsonst. Auch gegen den Senegal präsentier­te sich die Mannschaft des spanischen Trainers Felix Sanchez lange Zeit als sportliche­s Leichtgewi­cht.

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DPA Wieder gescheiter­t: Katars Ismail Mohamad verzweifel­t.

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