Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Barockmusik wartet auf Zuhörer
Midori Seiler spricht über Konzerte mit den Philharmonikern aus Gotha-Eisenach im Rahmen der Reihe „BarockImPuls“
Midori Seiler ist wieder in Gotha. Die in Salzburg aufgewachsene bayerisch-japanische Ausnahme-Geigerin konzertiert zum wiederholten Mal am kommenden Samstag in der Margarethenkirche und am Sonntag im Landestheater Eisenach mit dem Barockorchester der Thüringen-Philharmonie Gotha-Eisenach im Rahmen der Reihe „BarockImPuls“.
Die Musiker wurden zu Experten im Umgang mit historischen Instrumenten, wie Seiler weiß. „Man muss sich eine lange Zeit damit beschäftigen, wie das Instrument funktioniert, weil es anders funktioniert als das moderne Schwesterinstrument. Dazu braucht es persönliches Engagement, es braucht auch eine veränderte Spieltechnik.“
Sie ist beeindruckt von dem Ergebnis der Zusammenarbeit, nämlich dass sie es mit einer Gruppe von „Barock-Experten“zu tun hat, die sich aus dem normalen Orchesterbetrieb heraus entwickelt hat.
Gespielt wird auf historischen Instrumenten mit Darmsaiten. Diese seien fundamental anders im Klang als Stahlsaiten, die im modernen Betrieb zu hören sind. „Es hat eine menschliche und tiefgründige Qualität, die einzigartig ist.“
Neben Johann Sebastian Bach zählt zu ihren Lieblingskomponisten
der Salzburger Heinrich Ignaz Franz Biber, von dem eine Suite gespielt wird, mit einer reichen Harmonik, bei der Seiler das Gefühl hat, dass er einen Weg geht, der weiter bis zu Bach führt. Insofern wären sich beide Komponisten sehr ähnlich.
Auf dem Programm stehen Werke aus dem 17. Jahrhundert, Musik also, von der vielfach gedacht wird, sie sei plätschernd und gefällig. Demgegenüber sollten sich die Zuhörer „belehren lassen und erleben, wie drastisch und plastisch, dabei unheimlich packend und emotional diese Musik sein kann“. Stücke von Orlando Gibbons, Matthew Locke, Rupert Ignaz Mayr, Nicola Matteis,
Heinrich Ignaz Franz Biber und Georg Philipp Telemann sind zu hören. Als krönender Abschluss erklingt Johann Sebastian Bachs Orchestersuite Nr. 2, bekannt als Suite für Traversflöte, mit dem letzten Satz „Badinerie“. Gespielt wird die Suite mit Violine. „Der Solopart ist ja nicht ein Konzert, sondern eher eine zusätzliche Farbe“, so Midori Seiler. Die Konzertbesucher dürfen sich damit auf ein abwechslungsreiches Musikerlebnis freuen.
Samstag, 4. Februar, 19 Uhr: „Barock ImPuls“mit Midori Seiler, Solo-Violine und Leitung (Margarethenkirche Gotha), sowie am Sonntag, 5. Februar, 19.30 Uhr in Eisenach